Rezension

Packender Thriller

Babylon - Thomas Thiemeyer

Babylon
von Thomas Thiemeyer

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Dies ist der vierte Thriller rund um Hannah Peters. Er ist zwar eigenständig zu lesen, ich würde jedoch trotzdem die Reihenfolge empfehlen.

Hannah Peters möchte nur eins: In Ruhe ihrem Job als Archäologin nachgehen und dabei ihre Familie, ihren Mann und ihre Tochter, um sich haben. Doch schon bald ist es mit der trügerischen Ruhe vorbei, als ihr Auftraggeber Stromberg mit einem neuen Auftrag auftaucht und keine Absage zulässt. Mitten in der irakischen Wüste soll ein Bauwerk entdeckt worden sein. Nicht nur, dass dieses Bauwerk alles übertrifft, was Hannah jemals sah, scheint es auch noch gegen alle Regeln zu agieren - es sendet elektromagnetische Wellen aus, und richtet damit nicht unerheblichen Schaden an. Und auch wenn sich Hannah zunächst wehrt, in dieses Bauwerk hinabzusteigen, wird bald klar, dass es keinen Weg daran vorbei gibt.

Meine Meinung:
Das Buch war für mich derzeit nicht ganz so einfach zu lesen. Es spielt im Irak und ein Teil zeigt auch einen IS-Anführer und seine Foltermethoden. Ein ganz heikles Thema zur Zeit, wie ich finde, über das ich eigentlich nicht so viele Einzelheiten wissen möchte. Doch da mich der andere Teil des Buches, der viel größere Teil, so fesselte, las ich trotzdem weiter. Und ich muss zugeben, dass das Bild, das der Autor hier von dem Anführer zeichnet einen dazu bringt, auch mal nachzudenken. Nicht über die Handlungen an sich, aber ob wirklich immer alles nur Gut oder Böse ist. Denn er zeichnet ein Bild eine doch klar denkenden, seine Handlung abschätzenden Mannes, dessen Ausführungen nicht von der  Hand zu weisen sind.

Das mal am Rande, muss ich aber sagen, dass es am Ende doch nur ein kleiner Teil des Buches ist. Der viel Größere betrifft Hannah Peters, ihre Familie und vor allem den Fund, um den es in diesem Buch geht. Und das fand ich einfach nur unglaublich faszinierend. Wieder ist es dem Autor gelungen, eine Welt zu schaffen, bei der man ganz klar sagt: Fantasie .. um im gleichen Moment leise zu fragen .. "wirklich alles nur Fantasie?". Ich finde das immer erstaunlich. Natürlich sagt der gesunde Menschenverstand, das gibts nicht. Und gleichzeitig  fragt man sich - warum nicht? Nur weil es noch keiner erlebte? Aber das Gegenteil kann ja auch keiner beweisen ... so wird es in dem Buch selbst auch beschrieben. Und das fand ich wirklich klasse. Ich möchte über den Inhalt nicht allzuviel verraten, denn ich finde, es ist genau das Unbekannte, das einen hier so in den Bann zieht. Und das sollte jeder für sich selbst entdecken, ohne vorher allzuviel davon zu wissen.

Ich fand die Kombination aus aktuellem Geschehen und dem Zauber und der Magie der Archäologie wieder einmal wirklich gelungen. Es sind so grundverschiedene Sachen und werden hier so mühelos zusammen gesetzt, dass man auch von den Teilen gefesselt ist, die einen sonst eher abschrecken oder abstoßen würden. Auch eine Fertigkeit, wie ich finde!

Ich fand es schön, wieder auf Hannah zu treffen, die mich schon in Valhalla von sich überzeugte. Ich fand es interessant zu sehen, was aus ihr und ihrem Kind wurde. Es ist immer wieder ein bisschen wie auf alte Freunde treffen, wenn man Protagonisten wieder trifft, ohne dass man zwangsläufig eine Fortsetzung lesen muss. 

Fazit:
Ein sehr packender Thriller, der aktuelle Gegenwart und ihre Schrecken verbindet mit dem magischen Elementen der Archäologie. Abgerundet mit einem Wiedersehen mit der wirklich sympathischen Hannah Peters, die mich schon in Valhalla sehr von sich überzeugte.  Ein eigenständiges Buch, das ich jedoch trotzdem in der Reihenfolge empfehlen würde, wie die Bücher erschienen sind, um Hannahs Entwicklung mitzuverfolgen.