Rezension

Packender Polit-Thriller

Wie wir töten, wie wir sterben -

Wie wir töten, wie wir sterben
von Martin Arndt

Der etwas runtergekommene Dan Vanuzzi schlägt sich im Jahre 1961 mit abgekarteten Box-Kämpfen durchs Leben und erhält eines Tages vom französischen Auslandsnachrichtendienst einen brisanten Auftrag. Er soll zwei Algerier ausfindig machen, die sich in Deutschland verschanzt haben und für Kriegsverbrechen an französische Soldaten verantwortlich gemacht werden. Er macht sich auf die nicht ganz einfache Suche und stößt auf erste Spuren, die ihn in ein gefährliches und verworrenes Konstrukt politischer und geheimdienstlicher Geheimnisse führen...

"Wie wir töten, wie wir sterben" ist mittlerweile der vierte Band um den Agenten Ephraim Rosenberg aus der Feder des Autoren Martin von Arndt. Die ersten drei Bände konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in das neue Abenteuer gestartet bin. Martin von Arndt erzählt die Geschichte wieder in einem bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der dem Leser die damalige Zeit lebendig vor Augen führt. Wieder einmal kann man eintauchen in die bewegende politische Welt der Nachkriegszeit, in der die Gräueltaten der Vergangenheit vertuscht und verarbeitet werden. Der Spannungsbogen wird mit der ereignisreichen Jagd auf den vermeintlichen Kriegsverbrecher Ben Kemali hervorragend aufgebaut und über die gesamten Länge des Romans auf einem hohen Niveau gehalten. Die historischen Hintergründe der Zeit wirken sehr gut recherchiert, werden aus meiner Sicht hervorragend in die Geschichte integriert und verleihen dem Buch somit Authentizität und Tiefgang. Es entwickelt sich eine komplexe Geschichte, die schon meine volle Aufmerksamkeit verlangte und mich bis zum Ende in den Bann ziehen konnte. Das beigefügte Glossar hilft hier sicherlich auch ein wenig weiter, die Übersicht zu behalten.

Insgesamt ist "Wie wir töten, wie wir sterben" für mich ein in allen Bereichen mehr als überzeugender Polit-Thriller, der von der politischen und historischen Brisanz, so wie dem Erzähltalent des Autors lebt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.