Rezension

Oskar Stern in Perg *****

Mühlviertler Todesspur -

Mühlviertler Todesspur
von Eva Reichl

Bewertet mit 5 Sternen

Chefinspektor Oskar Stern wird nach Perg gerufen: in der Ratgöbluckn liegt eine tote junge Frau, umgeben von zahllosen Teelichtern. Ein Unfall, ein Mord? Motiv und Täter könnten im privaten Umfeld der Leiche zu finden sein, allerdings nur, bis ein weiteres Opfer auftaucht ohne ähnliche Verbindungen. Stern und seine Kollegin Mara Grünbrecht geraten gehörig unter Druck, fühlt sich doch nun in der kleinen oberösterreichischen Gemeinde kaum noch wer sicher, wenn die Polizei den Täter nicht schleunigst zu fassen bekommt.

Unter sehr amüsanten Umständen bekommt der Leser, der die Krimiserie rund um Oskar Stern noch nicht kennt, die Hauptfiguren des Kommissariats präsentiert. Schnell geht es weiter an den Fundort einer Leiche, wo auch schon über mögliche Schuldige spekuliert wird. Ernsthaft und strukturiert geht man vor, um die Ermittlungen voranzutreiben, aber so manches Hindernis stellt sich den Polizisten in den Weg. So gibt es im Laufe der Zeit einige Verdächtige und etliche Spuren, aber noch lange keinen Mörder.

Eva Reichl schreibt flüssig und mit Humor, besonders der Umgang der Kollegen untereinander, neckend, aber keineswegs boshaft gemeint, lockert die Stimmung passend auf. Die Aufklärung der Mordserie verläuft logisch, wenn auch stockend. Ein wenig Privates zwischendurch rundet das Bild lebendiger Figuren entsprechend ab, sodass sie stets authentisch und glaubhaft in Szene gesetzt werden.

Da dieser Fall in sich abgeschlossen ist, hat der Leser keine Probleme, erst hier, beim sechsten Fall für Chefermittler Oskar Stern, einzusteigen. Die Neugierde, wie alles begonnen hat und wie sich die Figuren entwickelt haben, ist jedoch geweckt. Ich werde mir die vorherigen Bände bestimmt ansehen.