Rezension

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Nur ein kleiner Kritikpunkt...

Der Scherbensammler - Monika Feth

Der Scherbensammler, Sonderausgabe
von Monika Feth

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Als Jette Mina im Garten ihrer Mutter vorfindet, nimmt sie das verängstigte Mädchen mit in ihre WG. Mina kann sich an nichts erinnern, doch kurze Zeit später wird ihr Vater, der Anführer einer kirchlichen Gemeinde, ermordet aufgefunden. Obwohl alle Tatsachen gegen Mina sprechen, versteckt Jette sie weiter bei sich und ist auch von ihrer Unschuld überzeugt. Doch schon bald entdeckt sie beängstigende Seiten an Mina…
 

Meine Meinung:

„Endlich mal ein Thriller von Monika Feth, bei dem der Mörder nicht von Anfang an bekannt ist“, dachte ich mir. Das hat mir sehr gut gefallen, da in den vorigen Bänden dadurch meiner Meinung nach viel Spannung abhanden gekommen ist.  Da war ich gleich zu Anfang also sehr froh, dass man den Täter nicht kannte, sondern mit Jette und dem Kommissar Vermutungen anstellen musste.

Besonders durch Minas faszinierende, aber auch unberechenbare Krankheit wurde es hier richtig fesselnd. Vor allem hat es mir gut gefallen, wie ausführlich das Krankheitsbild recherchiert und beschrieben wurde! Leider war dies aber auch das Fesselndste am Buch, die Handlung ist nicht wirklich aufregend und plätschert den Großteil des Buches eher dahin. Erst am Ende wird es packend, jedoch war dies nicht überraschen: Nach „Der Erdbeerpflücker“ und „Der Mädchenmaler“ dürfte es niemanden verwundern, dass es am Ende wieder ganz schön knapp für Jette wird. Auch diesmal war es zwar aufregend und die unerwartete Wendung vorher hat mir gut gefallen, allerdings fragt man sich schon langsam, warum Jette nicht endlich mal was dazulernt. Ja, okay, es ist bewundernswert, dass sie sich so für ihre Freunde einsetzt, so mutig und entschlossen ist, teilweise ist es aber einfach naiv und dumm. Schließlich ermittelt der Kommissar ja auch und macht ebenso gute Fortschritte und hat zusätzlich noch Waffen und Kollegen in der Hinterhand. Da finde ich Jettes Tatendrang schon etwas übertrieben und man könnte leicht den Eindruck erhalten, sie sei selbstmordgefährdet. Dies ist das, was mich am meisten an „Der Scherbensammler“ gestört hat, die fehlende Weiterentwicklung der Protagonistin.

Ich meine, auch in diesem dritten Teil finde ich den Schreibstil wieder sehr gut, das Cover passt sowohl gut zum Inhalt, ist interessant und erinnert auch an die ersten zwei Bände der Reihe und die wechselnden Perspektiven geben einem einen guten Einblick ins Geschehen und in die Gedanken der anderen Protagonistin, aber der Aufbau der Geschichte ist einfach zu vorhersehbar. Guter Anfang, guter Mittelteil und ein spannendes Ende, bei dem Jette fast wieder draufgeht. Könnte sie nicht einfach jemand anderes retten, der in der Klemme steckt, selbst aber nicht in Gefahr schweben?

Sonst haben mir die Charaktere sehr gut gefallen, die Tierschützerin und beste Freundin von jette, Merle, wächst mir immer mehr ans Herz und auch Mina ist ein toller Charakter. Durch ihre Krankheit ist sie sehr interessant und auch geheimnisvoll und teilweise hat sie auch echt meinen Beschützerinstinkt geweckt. Man will dieses Mädchen, das sich an nichts erinnern kann und oft irgendwie verloren wirkt, am liebsten an die Hand nehmen und si beschützen. Es ist jedenfalls einfach klasse, wie Monika Feth ihre Charaktere auswählt!

Fazit:

Besser als Band 1 und 2 in dem Punkt, dass man nicht gleich weiß, wer der Mörder ist. Unverändert in Cover, Schreibstil und auch in einem Großteil der Protagonistin. Einfach ärgerlich ist jedoch Jettes fehlende Entwicklung! Deshalb gibt es zwar wieder eine ganz klare Leseempfehlung von mir, allerdings wieder nur 4 von 5 Punkten.