Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Nie war ein harscher Winter so aufregend schön!

Hunters Moon - Der Mond des Jägers - Britta Strauß

Hunters Moon
von Britta Strauß

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Bitterkalter Winter im Jahr 1795. In den Rocky Mountains ist das Leben kein Zuckerschlecken und noch steht der Höhepunkt des Winters, der dunklen, kalten Jahreszeit bevor. In einem Fort haben sich einige Siedler zusammengerottet, um dies alles, die Natur, das knallharte Leben zu überstehen. Und mittendrin ist Kate. Zwischen raubeinigen Männern, die ihrem Vater –noch- treu ergeben sind, hat sie sich bisher durchgeschlagen, doch bröckelt der Schutz, den sie durch ihre Stellung als Tochter hat. Die Männer begehren mehr und mehr auf. Erst recht, als den Insassen des Forts nichts anderes übrig bleibt, als sich mit einem sagenumwobenen Krieger eines eingeborenen Volkes zu verbünden, um gegen die Bestien, die sich in den Schatten des Waldes verbergen, zu bestehen. Denn Kate und Kainah zieht es buchstäblich zueinander hin und niemand kann sagen, ob dies ein Segen oder das Verderben sowohl für die zwei selber, als auch für beide Völker ist.

Meine Meinung:

Nie war ein harscher Winter so aufregend schön!

Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt wiederhole, wo es wieder ein Buch von Britta Strauß ist, dass meine Augen zum Strahlen bringt, es ist aber so!

Begonnen hat es wieder mal damit, dass dieses Cover mich gefangen genommen hat, bevor ich überhaupt wusste, worum es geht. Das ist so ein Sinnbild für Fantasy! Die spitzen Ohren, der in die Ferne gerichtete Blick, die Farben…wundervoll! Ja, ich weiß, man sollte ein Buch wahrlich nicht nach dem Äußeren beurteilen, aber wenn beides so perfekt harmoniert, dann ist das doch ein Lob wert, oder?!

Ich begann also zu lesen und ließ mich ein, auf die brutale, harte Welt, zwischen Schnee, Männern, die vor Testosteron nicht wissen, wohin mit ihrer Kraft, derbe Witze reißen, ihre Kräfte messend und blutrünstigen Bestien, die einem Alptraum entsprungen zu sein scheinen. Mittendrin Kate. Wo ich schnell spürte, dass es Geheimnisse gab. Mit der ich mich aber unglaublich gut identifizieren konnte. Sie ist dort aufgewachsen. Ist das harte Leben, die männliche Seite des Lebens, gewohnt. Weiß sich durchzusetzen und ist doch zu einer jungen Frau herangewachsen, die dem Krieger Kainah begegnet. Die seinen Ruf sehr wohl vernommen hat und trotzdem… Ein Blick auf ihn, in seine Augen und trotz aller Gefahr, die er ausstrahlt, die ihr entgegen ströhmt, ist es um sie geschehen. Oh ja, ich kann sie wirklich verstehen. Mir würde es genauso gehen! Und ich würde mich genauso auf alles einlassen, nur um ihm nahe zu sein. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber zwischen all dem Blut, was da verspritzt wird, welches den Schnee in jenem Winter tränkt ist verdammt viel Sinnlichkeit versteckt. Einfach wunderbar!

Der Stil ist wiederum sehr bildgewaltig, nimmt einen mit, lässt den Film in den eindrücklichsten Farben im Saal des Kopfkinos ablaufen, das Stampfen der Bestien dröhnt bis in die Magengrube, die Schreie gehen einem bis in tiefste Tiefen, wirklich grandios! Und ich würde mir wünschen, dass irgendjemand mit viiiel Geld mal auf die Idee kommt, nicht nur Glitzervampire (nicht falsch verstehen, ich liebe die Twilight-Saga!) filmisch umzusetzen, sondern bitte mal das Buch hier! Da ist wahnsinnig viel Potenzial für einen echten Straßenfeger!

Wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich keine „Historicals“ lese, aber ab und zu gibt es solche Fantasy-Highlights, wie Hunter´s Moon, da ist die Epoche wirklich Staffage. Da geht es nur noch um das fantastische, die Mystik alter Legenden der Naturvölker, um Gefühle, die ganz tiefe Liebe und wie diese Bestandteile in Szene gesetzt werden. Von daher kann ich nur sagen, lest dieses Buch, lasst Euch mitnehmen in die Kälte und verführen von Kainahs animalischer Kraft und Kates Gefühlen. Ich verspreche, dass ich nicht übertreibe, dass es das ist, was ich beim Lesen empfunden habe und ich mir wünschen würde (wieder einmal!), dass deutschen (Fantasy)Autoren mehr Beachtung geschenkt wird.

Für mich wird es weder das letzte Britta-Strauß-Buch sein, noch das letzte Mal, dass ich dieses Buch gelesen habe.

Fazit:

Animalische Brutalität gepaart mit sehr viel Gefühl und Sinnlichkeit, Fantasy für Erwachsene, die sich gerne auf gefährlich-fantastische Abenteuer einlassen.

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden

Danke an Britta Strauß für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!