Rezension

Nicht überzeugend

Totengrab - Keith Nixon

Totengrab
von Keith Nixon

Bewertet mit 2.5 Sternen

„Totengrab“ ist der erste Band einer geplanten Reihe um den DI Solomon Gray.
Gray wird zu einem Selbstmord gerufen, ein 16jähriger ist wohl vom Balkon gesprungen, das trifft den DI tief, denn das ist auch das Alter seines Sohnes, der vor Jahren spurlos von einem Rummelplatz verschwand. Gray konnte das nie verwinden, an der Trauer zerbrach seine Ehe, seine Frau brachte sich um und innerlich fühlt er sich leer. Er ist ausgebrannt, aggressiv und der Alkohol gibt ihm den Rest.

Damit ist das Szenario fast schon programmiert, die Probleme Grays stehen im Mittelpunkt, der Kriminalfall, denn als solcher entpuppt sich der angebliche Selbstmord, rankt sich drum herum. Wem kann Gray noch trauen? Dann häufen sich die Morde in Grays engerer Umgebung, kein Wunder, dass er selbst in den Fokus der Ermittlungen gerät.
Es scheint, dass alle Beamten etwas zu verbergen haben und ihr eigenes Süppchen kochen. Ganz ehrlich, ich bin nicht immer durchgestiegen, welche Beziehung wer zu wem hat und was der hinzukommende Beamte Pennance eigentlich damit zu tun.
Mir hat der Stil nicht sonderlich gefallen, es wurde für mich zu tief in die Klischeekiste gegriffen. Polizist, Typ einsamer Wolf, am Rande des Zusammenbruchs und immer mit einer Flasche in der Tasche und einer Zote auf den Lippen, man sollte Empathie fühlen. Aber die Figuren blieben mir einfach zu oberflächlich, zu überzogen gezeichnet und das riss dann auch das überraschende Finale nicht mehr raus.

Totengrab – den Titel finde ich auch recht beliebig, vor allem weil die Liste der Krimis, die mit Toten…. beginnen, unendlich ist. Vielleicht wäre eine wortgetreuere Übersetzung des englischen Titels origineller gewesen.