Nicht meins
Bewertet mit 2 Sternen
Sie schaffte es mit ihrer namenlosen Ich-Erzählerin, die sich unsterblich in ihren Zahnarzt verliebte und ihn schließlich sogar heiratete, mich immer wieder auflachen zu lassen. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo sie plötzlich alleine dasteht und in ihrer Trauer versinkt. Da wird das Buch märchenhaft und unrealistisch.
Vielleicht habe ich zu sehr versucht, eine Interpretation des Herrn Blank zu finden. Denn den Mann, der ihr im Treppenhaus begegnet und bei ihr einzieht, kann nur sie sehen und hören. Auch der Feuerwehrmann Armin, der mit der Taschenlampe nach ihrem vermeintlichen Feuer sucht, benimmt sich ungewöhnlich.
Hier zeigt sich die ausufernde Phantasie der Autorin, die mich etwas ratlos zurücklässt. Soll das Ganze nur ein amüsantes Lesevergnügen sein? Oder will uns die Autorin sagen, dass man in der Trauer Punkte braucht, an denen man sich festhalten kann?
Wer es schafft, das Buch ohne Hintergedanken zu lesen, wird vielleicht begeistert sein von dem durchaus vorhandenen Witz. Mich hat es etwas konsterniert zurück gelassen.
Kommentare
wandagreen kommentierte am 08. Juni 2022 um 20:24
Hmhm.
Naibenak kommentierte am 09. Juni 2022 um 08:21
"Soll das Ganze nur ein amüsantes Lesevergnügen sein? Oder will uns die Autorin sagen, dass man in der Trauer Punkte braucht, an denen man sich festhalten kann?"
JA! und JA! ;-) Meiner Meinung nach BEIDES!
Schade, ich habe es sehr gemocht, trotz des Märchenhaften. Ist halt ihr Stil und ich konnte mich da wunderbar drauf einlassen. Auch auf das Übertriebene ;-) Aber ich kann auch verstehen, dass es da andere Meinungen gibt!