Rezension

Nicht lückenlos überzeugender Reihenauftakt

Retour - Alexander Oetker

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von Alexander Oetker

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich möchte Luc Verlain, Leiter der zweiten Pariser Mordkommission, sich in seiner Heimat, dem Aquitaine, um seinen todkranken Vater kümmern, und lässt sich vorübergehend dorthin versetzen. Doch mit der Ruhe ist es nicht weit her, denn gleich am Tag seiner Ankunft wird an einem Strand die Leiche eines erschlagenen Mädchens gefunden. Für deren Stiefvater, Front National-Anhänger, ist klar, dass der Täter ihr arabischer Exfreund gewesen sein muss, eine Spur, auf die Verlains Kollege sofort anspringt. Damit löst er eine Kette unseliger Entwicklungen aus, während Verlain durchaus andere Optionen im Blick hat.

Der Untertitel "Luc Verlains erster Fall" verspricht weitere Romane. Der Erstling ist weitgehend überzeugend, doch nicht lückenlos. So fragt man sich als Leser, warum Verlains Kollege, seiner Vorgeschichte nach durchaus erfahren, so plump auf die vom Stiefvater gelegte ausländerfeindliche Fährte hereinfällt. Weiterer Kritikpunkt: das übertrieben wirkende Freuenheldische an Verlain. Kaum in Bordeaux angekommen hat er gleich zwei Frauen an der Hand, da kann man(n) fast neidisch werden. Aber immerhin bewirken die beiden im Zusammenspiel mit anderen Faktoren, dass Verlains Verbleiben im Aquitaine wohl doch nicht nur eine vorübergehende Episode bleiben wird.