Rezension

Nicht gut.

What Happened to Cass McBride? - Giles

What Happened to Cass McBride?
von Gail Giles

Bewertet mit 2.5 Sternen

Als Cass aufwacht ist alles um sie herum, eng und dunkel. Ihr tut alles weh und sie hat fürchterliche Angst. Sie begreift, dass sie in einer Kiste steckt und versucht sich mit aller Kraft zu befreien, doch es gelingt ihr nicht, noch ahnt sie auch nicht, dass sie begraben unter der Erde ist.

Eine Stimme die durch ein Funkgerät zu ihr spricht, bringt eine gewisse Aufklärung und ihr wird klar, dass sie kühlen Kopf bewahren muss, wenn sie lebendig wieder aus der Kiste hinaus kommen möchte.

Die Stimme die zu ihr spricht, gehört Kyle, einem Jungen für den sie mal schwärmte, aber er sie nicht beachtete. Doch sein Bruder David umso mehr doch sie wies ihn ab und schrieb einen fiesen Zettel, den David fand. Danach brachte er sich selbst um. Kyle gibt Cass die Schuld für den Selbstmord seines Bruders und will sie nun bestrafen..

 

Ich finde die Gestaltung des Covers ist wirklich ziemlich gut gelungen und passt wunderbar zu der Gefahrensituation in der sich Cass befindet. Ich mag es ziemlich gern. Zu dem verleiht es schon eine gewisse düstere Stimmung.

 

Ich war sehr gespannt als ich das Buch zur Hand nahm, inhaltlich fand ich es absolut der Knüller und war gespannt auf die Umsetzung. 

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und auch in verschiedenen Zeiten, wir erleben Cass direkt in der Kiste, erleben ihr Leid, ihre Angst und auch ihre Fähigkeiten sich immer wieder zu beruhigen und klaren Kopf zu bewahren. Sie ist unglaublich stark und macht sich selbst stetig Mut, kämpft gegen die Panikattacken an die sie zu überollen drohen und gibt ihnen nicht die Macht sich von ihnen beherrschen zu lassen.

Ihre ganze Persönlichkeit ist unglaublich gut gewählt um in so einem ausweglosen Szenario gesteckt zu werden, denn das sorgt für eine menge Potenzial das, wie ich fand nur teilweise genutzt wurde. Ich finde zwar, dass die Autorin ihren Kampf sehr gut dargestellt hat, aber ich fand er wirkte zu platt und nicht wirklich authentisch. Das hat mir kleine Probleme bereitet. 

Dann erleben wir Kyle, wie er im Polizei Revier sitzt, festgenommen und seine Geschichte erzählt. Er erzählt den Polizisten warum er sie entführt hat, warum er sie umbringen wollte. Eine gestörte Persönlichkeit stellt sich da sofort heraus, sehr erschreckend und in gewisserweise angsteinflößend, doch nach und nach beginnt man zu verstehen und der arme Kerl tut einem nur noch Leid. Und dann entwickelt sich auch eine gewisse Sympathie für ihn, da kam ich zumindest nicht drum herum. Ich muss sagen, dass ich seinen Part immer am liebsten gelesen habe, weile ich seine Persönlichkeit so tief und unergründlich fand, so dass ich einfach ziemlich neugierig auf diese Person war.

Die dritte Sicht wäre die der Ermittler, sie analysieren den Fall und gehen allen Spuren nach. In gewisserweise fand ich es schon ganz gut, dass auch dieser Aspekt der Geschichte miteingebaut wurde, dennoch hab ich mich wesentlich lieber mit den anderen beiden Perspektiven beschäftigt, da diese mehr auf der psychischen Ebene stattfand und weniger logisch waren.

Leider fand ich aber, dass das Buch bis auf die psychische Ebene nicht viel Spannung zu bieten hat und dass einem auch durch die verschieden Perspektiven, vieles einfach schon klar war.

Zu dem war ich nicht unbedingt ein Fan vom Schreibstil, ich fand einfach, dass er zu gewollt wirkte, da aber nicht unbedingt ein wirkliches können hintersteckte. Falls man das nun verstehen mag? Ansonsten ließ sich das ganze Buch aber wirklich zügig lesen und die Geschichte findet sein schnelles Ende.

 

Ein Thriller mit einer unglaublich guten Idee, dessen Potenzial allerdings nicht ganz ausgeschöpft wurde, ich hatte wohl einfach noch ein bisschen mehr erwartet. Dennoch ein kurzweiliges Lesevergnügen, das einen unterhält und in Schach hält.