Rezension

Nicht ganz das was ich erwartet hatte

The 100 1 - Kass Morgan

The 100 1
von Kass Morgan

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz: The door slid open, and Clarke knew it was time to die.

Vor dreihundert Jahren wurde die Erde durch Radioaktivität und andere Dinge für die Menschen toxisch. Der Himmel verdunkelte sich, es wurde unnatürlich kalt und die Menschen hatten keine andere Wahl als ihre Heimat zu verlassen. Also bauten sie ein Raumschiff und flohen ins All. Jetzt, drei Jahrhunderte später, wagen die Überlebenden einen ersten Vorstoß in Richtung Heimat.

Einhundert jugendliche Straftäter werden auf die Erde geschickt um heraus zu finden ob sie wieder bewohnbar ist. Darunter sind Clarke, Wells, Bellamy und Glass, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Geheimnisse. Die Regeln in der Kolonie sind sehr streng, wer dagegen verstößt wird exekutiert. Jugendliche werden bis zu ihrem 18ten Geburtstag eingesperrt, dann bekommen sie noch einmal ein Verfahren. Sollte sich auch diesmal heraus stellen das sie schuldig sind, werden sie an ihrem Geburtstag schließlich getötet.

Ich war teilweise ganz schön geschockt weshalb die Jugendlichen eingesperrt und zum Tode verurteilt waren. Manche waren wirklich Verbrecher, Mörder und dergleichen. Doch viele von ihnen haben Delikte begannen, die vor dreihundert Jahren lediglich zu einer Strafe geführt hätten, nicht zum Tod.

Deswegen ist die Reise zur Erde für die hundert Jugendlichen ihre einzige Chance. Wenn sie dies überleben und der Rest der Kolonie nach kommen kann, sind sie frei und können ein neues Leben beginnen.

Das Grundkonzept des Buches ist wirklich klasse. Unsere Erde, die nach dreihunder Jahren von hundert jugendlichen Straftätern wieder bevölkert werden soll, doch niemad weiß ob die Erde überhaupt schon wieder bewohnbar ist und was die Menschen dort erwartet. Hört sich nach einem tollen Abenteuer Buch an. Allerdings bekommt man etwas völlig anderes. Wer glaubt der Focus liegt darauf die Erde wieder zu ihrer Heimat zu machen, der hat nur zum Teil Recht. Das Hauptaugenmerk des Buches liegt auf den Charakteren und deren Geschichten.

Es gibt etliche Rückblicke in denen man das Leben auf dem Schiff und die einzelnen Charaktere besser kennenlernt. So erfährt man nach und nach auch was sie getan haben um eingesperrt zu werden. Nach gut hundert Seiten landen Wells und die anderen auf der Erde, doch wirklich erkunden tun sie diese nicht. Stattdessen bleiben sie auf der Lichtung auf der sie gelandet sind und wagen sich kaum in den Wald hinein. Sie sitzen dort und warten darauf das die Kolonie beschließt das es sicher ist nach zu kommen und mehr tun sie praktisch nicht. Währendessen lernt man die Charaktere besser kennen bis deren vergangene Geschichte auf die gegenwärtige trifft.

Gegen Ende hin geraten die Dinge auf dem Schiff langsam außer Kontrolle und man erfährt den wirklich Grund für das plötzliche Interesse am Zustand der Erde. Und auch die Jugendlichen werden endlich mal aufgemischt und es passiert ein wenig. Das Ende hatte ich so nicht ganz erwartet, aber es macht neugierig auf den zweiten Band und den Fortlauf der Geschichte.

Fazit

Wer bei The 100 ein Abenteuer Buch erwartet in dem es darum geht den Gefahren der Erde zu strotzen und heraus zu finden ob sie wieder bewohnbar ist, der wird sicher enttäuscht werden. Das Hauptaugenmerk liegt auf den vier Protoganisten und ihren Geschichten. Es gibt etliche Rückblicke in die Vergangenheit damit man so nach und nach erfährt weshalb die Einzelnen in ihrer jetzigen Situation sind. Die Erde an sich spielt dabei keine wirklich große Rolle. Man erfährt auch nicht wirklich was genau vor dreihundert Jahren geschehen ist, nur das die Erde durch Radioaktivität giftig und unbewohnbar wurde. Hier hätte ich mir doch mehr Informationen gewünscht.

The 100 hätte richtig gut werden können, wenn die Autorin beiden Seiten der Geschichte gleich viel Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Dem Problem mit der Erde und den Geschichten der Charakteren. Dennoch war das Buch gut und konnte mich unterhalten. Die Charaktere sind authentisch und sympathisch und sorgen so dafür das man erfahren möchte was mit ihnen geschehen ist.

4/5 Sternen
Nicht ganz das was ich erwartet hatte, aber dennoch gut