Rezension

Netter Liebesroman

Sehnsucht auf blauem Papier
von Julia Fischer

Bewertet mit 3 Sternen

Millicent ist Heilpraktikerin. Von anderen wird sie dank ihrer besonderen Begabung manchmal „Hexe“ genannt. Hausarzt Dr. Paul Ebner schätzt ihre besondere Heilkunst bei schwierigen Fällen und tauscht sich gern mit ihr aus - ohne zu wissen, dass sie seit Jahren in ihn verliebt ist. Als seine geliebte Frau Emma nach 30 Jahren guter Ehe tödlich verunglückt, will Millicent ihm beistehen. Schließlich weiß sie aus eigener Erfahrung, in welchem Loch man sich nach dem Tod geliebter Menschen befindet. Ein Jahr lang schreibt sie ihm täglich einen Brief, in den sie ihre eigenen Erfahrungen nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern einbaut.

Als Leser erleben wir dieses Jahr mit all seinen Höhen und Tiefen mit. Wir erfahren, wie Millicent arbeitet, wie sehr sie an der kleinen Marie hängt und wie sie ihr tägliches Leben gestaltet. Nebenbei wird auch erwähnt, wie ihr die Gespräche mit Paul fehlen. Der meldet sich nicht und quält sich von einem Tag zum nächsten. Lange nimmt er Millis Briefe gar nicht wahr, bis er den darin steckenden Trost entdeckt und sie gern liest.

Die 1966 in München geborene Julia Fischer ist Schauspielerin, Hörbuchsprecherin und Autorin. Dies war der erste von bisher vier erschienenen Romanen. Sie hat sich der leichten Unterhaltung verschrieben.

Ich habe das Buch Ende November zur Hand genommen und die Beschreibung des Todesmonats und der Vorweihnachtszeit sehr genossen. Für mich waren das die emotionalsten Abschnitte des Buches. Andere Zeiten dagegen hatten solche Längen, dass sie mir das Lesen etwas verleidet haben.

Fazit: Ein netter Unterhaltungsroman mit guten Ideen, aber auch einigen Längen.