Rezension

nett und amüsant - leider ohne das gewisse Etwas

Das Herz der Verräterin - Marlene Klaus

Das Herz der Verräterin
von Marlene Klaus

Mit "Das Herz der Verräterin" hat Marlene Klaus der Stadt Mannheim bzw. ihrem Entstehen ein Denkmal gesetzt. Dass ihr die Stadt am Herzen liegt, merkt man gleich am Anfang an den detailliert wiedergegebenen historischen Begebenheiten. Auch im weiteren Verlauf der Handlung erfährt der Leser viel über den geschichtlichen Hintergrund.

Selbstverständlich ist eine gelungene Einbettung geschichtlicher Fakten und Begebenheiten in die eigentlich Handlung mit ausschlaggebend für das Gelingen eines historischen Romans. Allerdings scheint mir dies hier nur bedingt geglückt. Durch das weite geschichtliche Ausholen an Daten und Fakten wird immer wieder der Lesefluss unterbrochen - es wird doziert, nicht eingebettet und dadurch empfand ich diese Geschichtsstunde mitunter als störend.

Denn die eigentlich Handlung rund um Cornelius und Clara ist durchaus flüssig und amüsant zu lesen, wenn auch Cornelius mir ein bißchen sehr naiv war. In der zweiten Hälfte des Buches taucht dann weniger historischer Lehrstoff auf, wodurch sich dieser problemlos lesen lässt, ja gegen Ende haben wir es dann tatsächlich mit einer gelungenen Spannung zu tun, die dem Roman auch vorher gut zu Gesicht gestanden hätte.

Alles in allem nett zu lesen, dennoch fehlte mir "das gewissen Etwas", das den Funken überspringen lässt.