Rezension

Neferets Vergangenheit

House of Night - Neferets Fluch - P. C. Cast, Kristin Cast

House of Night - Neferets Fluch
von P. C. Cast Kristin Cast

Bewertet mit 5 Sternen

Die 16jährige Emily Wheiler bekommt mit, wie ihre Mutter bei der Geburt ihres Geschwisterchens verstirbt. Ab diesem Zeitpunkt ist im Hause Wheiler nichts mehr, wie es war. Emily's Vater behandelt sie wie eine Erwachsene und erwartet von ihr absoluten Gehorsam. Sie fühlt sich eingeengt und von den Blicken ihres Vaters verfolgt. Immer mehr wird sie von ihm bedrängt, immer mehr in eine Rolle gedrängt, die sie gar nicht spielen will. Emily fürchtet um ihr Leben, um ihre Zukunft. Doch so sehr sie auch versucht, sich unauffällig zu verhalten, führt dies einer Katastrophe – bis sie gezeichnet wird und auf Rache aus ist.
Die House of Night-Reihe besticht durch eine Leichtigkeit. Dies heißt für mich, dass sie eine Reihe ist, die man einfach so weglesen kann. Und auch wenn es einige Dinge gibt, die störend sind, hat sie doch etwas, was einfach nur gut ist.
Die Novellen allerdings, die sich mit den Vergangenheiten der Lehrer beschäftigen, waren etwas ganz anderes.
Ist die Reihe, die sich um Zoey und ihre Freunde dreht, auffällig dadurch, dass ein lockerer Umgangston herrscht, auch mal geflucht wird und sich doch vieles um Zoey und ihre Liebschaften dreht, so ist „Neferets Fluch“ vom Sprachlichen her etwas total anderes.
Wir befinden uns etliche Jahrzehnte vor dem Handlungsspielraum „Zoey“ und verfolgen die Geschichte von Emily Wheiler alias Neferet. Emily schreibt eine Art Tagebuch, in welchem sie ihre Gefühle und Ängste zum Ausdruck bringt. Was zu Anfang mit dem Tod ihrer Mutter startet, führt in weiteren Eintragungen zu einer unvorstellbaren Katastrophe, an welcher ihr Vater die Schuld trägt. Was genau passiert, werden die Leser der House of Night-Reihe wissen, da dies im ersten Band erwähnt wird. Im vorliegenden Buch wird die Geschichte von Anfang an erzählt und man bekommt so einen besseren Einblick darin, warum Emily/Neferet so ist, wie sie ist.
Ich muss nochmal auf den Schreibstil zurückkommen. War ich erst nicht so angetan von dem doch sehr lockeren Ton in der Story um Zoey, so legen die Autorinnen hier mal vor, was genau sie denn bewerkstelligen können. Und sie können es. Denn ich war fasziniert von der Erzählweise und dem kontinuierlichen Aufbau der Spannung bis zur Entladung am Ende des Buches.
Da ich wusste, worauf es letztendlich hinausläuft, dachte ich eigentlich, ich bin gefasst darauf, aber es kam doch anders. Ich musste schwer schlucken und hatte dann doch großes Mitleid mit Emily/Neferet. Doch dann führte ich mir wieder vor Augen, wie sie Jahrzehnte später denn so drauf ist und das Mitleid schwand.
Trotz meiner Abneigung Neferet gegenüber, fand ich es sehr interessant, zu erfahren, warum sie zu dem geworden ist, was sie vorgibt zu sein.
Fazit: