Rezension

Mysteriöser Krimi

Das Mädchen im Fenster - James Marrison

Das Mädchen im Fenster
von James Marrison

Inspektor Graves, neu in Coltswolds, bekommt es mit einem mysteriösen Fall zu tun. Frank Hurst, der im Dorf nicht sehr beliebt war, wurde mit einer Mistgabel erstochen. 
Vor zehn Jahren verschwanden zwei Mädchen spurlos und Frank Hurst wurde verdächtigt, mit dem Verschwinden der beiden etwas zu tun gehabt zu haben.  Kurz darauf ertrank seine zweite Frau im eigenen Swimming-Pool. Angeblich war das ein Badeunfall. Die Ermittler beginnen, die alten Fälle genauer anzuschauen.  Bei einem Brand in Hursts Haus wird unter der Terrasse des Hauses eine stark verweste Mädchenleiche gefunden. 
Der Krimi lebt von Perspektivenwechseln, erzählt wird aus der Sichtweise von Chief Inspektor Downes, der aus Argentinien stammt und dort einiges erlebt hat, und in einzelnen Kapiteln aus der Sicht von Graves. Downes war mit den alten Fällen rund um das Verschwinden der beiden Mädchen und dem Badeunfall der Ehefrau des Ermordeten betraut.
"Das Mädchen am Fenster" ist ein sehr atmosphärischer Krimi, der von den Geheimnissen, die in der Vergangenheit liegen, lebt. Der Krimi kommt ohne brutale Szenen aus und ist ziemlich unblutig. 

Dafür leisten die Ermittler sehr gute Arbeit. Der Leser darf viele Gespräche mit den Dorfbewohnern, mit Verwandten des Ermordeten und der verschwundenen Mädchen, etc. mitverfolgen. Ganz langsam fügt sich Puzzleteil für Puzzleteil zusammen - zumindest denkt der Leser das.

Der Krimiautor legt raffinierterweise falsche Spuren. Jedesmal, wenn ich dachte, ich hätte den Fall gelöst, wurden meine ganzen Überlegungen wieder über den Haufen geworfen. 

Genauso sollten Krimis geschrieben sein, leicht zu lesen, reichlich mysteriös, interessante Ermittler und ziemlich spannend. Das Ende überrascht dann doch sehr und gefällt mir richtig gut.