Rezension

Mutter auf Abwegen - lustig

Die Liebhaber meiner Töchter - Kati Naumann

Die Liebhaber meiner Töchter
von Kati Naumann

ina fällt aus allen Wolken, als ihre drei Töchter sich nicht nur fast gleichzeitig von ihren langjährigen Freunden trennen, sondern auch noch von zu Haus ausziehen. Nun steht sie da. Doch zum Glück trifft sich nacheinander die Jungs wieder, die drei Jahre ihr Familienleben geteilt haben. Till, der nach der Trennung von Lotta selbstmordgefährdet ist, Konrad, der bei seinen Eltern in der Gartenhütte schlafen muss und Noah, der aus Kanada stammt und nun gar kein Zuhause mehr hat. Nina, von Beruf Restauratorin, die Bücher aus einer Hochwasserflut restauriert, möchte auch die Jungen retten. Also beschließen Nina und Peter, Ninas Ehemann, die Jungs in den verwaisten Zimmern der Töchter aufzunehmen. Doch den Töchtern wird nichts verraten. Doch was anfangs wie eine kurzfristige Rettungsaktion aussah, erweist sich im nachhinein immer mehr als Beginn einer Katastrophe. Nina schlittert ungewollt, aber unausweichlich in eine Situation, aus der sie anscheinend nicht mehr hinaus kommt......

Kati Naumann beschreibt hier auf eine witzige, aber auch tiefgehende Art eine Entwicklung, die die verlassene Mutter immer näher an den Abgrund treibt. Bei der eine Entscheidung, die Nina trifft, von ihr nicht mehr zurück genommen werden kann, weil sie nicht zu ihrem Fehler stehen kann und selbst anscheinend zu schwach ist, um ihn zu korrigieren.
Die Geschichte des Buches nimmt im Verlauf immer mehr an Fahrt auf und es bleibt bald nur noch die eine Frage: Wie wird es ausgehen.
Und auch dabei überrascht uns die Autorin mit einem Ende, dass man so nicht voraussehen konnte.
Eine gefühlvolle, interessante Studie über ein Mutter, die das loslassen noch lernen muss......