Rezension

mühsam und ertragsarm

Bryant Park - Ulrich Peltzer

Bryant Park
von Ulrich Peltzer

Bewertet mit 1.5 Sternen

Der Klappentext ist unfreiwilllig missraten: "Ulrich Peltzer schreibt ein Buch über New York, als plötzlich die Katastrophe vom 11. September 2001 in die Erzählung einbricht: Nachmittag in Manhattan. Im Bryant Park laufen die Vorbereitungen fürs Open-air-Kino. Ein Mann sitzt in der Public Library, seine Gedanken schweifen ab. In der 36. Straße stürzt ein Gerüst zusammen. In China kippt ein Sack Reis um."

Ach so - der Sack Reis ist natürlich von mir. Kam mir beim Lesen aber so vor. Warum dann zwei Punkte? Weil die paar Seiten aus dem New York des 11. September 2001 wirklich gelungen sind. Sie sind nur leider ein kurzer Moment des Atemholens.

Peltzer hat es ja so gewollt: Er konstruiert einen Text, dessen Ebenen sich verschränken, in- und übereinander schieben. Das ist kunstvoll, aber leider auch arg künstlich. Bei diesem formalen Konstruieren  bleibt auf der Strecke, dass man auch etwas mitteilen sollte, wenn man sich mitteilt.

Womöglich ist mir auch entgangen, wie fein gesponnen Peltzers Erzählung sein mag. Die Rezensionen überschlagen sich ja in der Lobhudelei auf diese Erzählung. Weniger als Rezensent denn als Leser gesprochen, kann ich dem Text nicht viel abgewinnen.