Rezension

Mord auf der „Belina Victoria“

Donau so rot -

Donau so rot
von Thomas Baum

Bewertet mit 5 Sternen

Im Hause Worschädl steht demnächst ein großer Tag ins Haus: Kommissar Robert Worschädl und seine Frau Karoline feiern ihre Silberhochzeit. Dazu hat Karoline einen ganz besonderen Wunsch geäußert. Eine Kreuzfahrt in die Karibik. Davon ist Robert allerdings gar nicht begeistert. Das viele Geld, die hohen Wellen. Bis er ein sensationelles Schnäppchen entdeckt: eine Flusskreuzfahrt von Linz nach Bratislava, 3 Tage. Da braucht er sich noch nicht mal Urlaub zu nehmen. Doch als zöge der Kommissar das Verbrechen an, stirbt an Bord der „Belina Victoria“ ein Mann und Worschädl ist sich sicher, er hat einen bittermandelartigen Geruch bei ihm wahrgenommen. Zyankali? Sofort schwenkt Robert vom Urlaubs- in den Ermittlermodus.

Gleichzeitig liegt in Linz eine junge Frau nackt und gefesselt auf dem Küchentisch. Mit ihren Bildern wird ihr Mann erpresst.

Haben die beiden Fälle miteinander zu tun?

 

Mir hat der leichte, sehr bildhafte Schreibstil von Thomas Baum sehr gut gefallen. Er beschreibt seine Protagonisten sehr ausführlich, so dass sich mein Kopfkino gleich auf den ersten Seiten eingeschaltet hat. Er setzt auch die Gegend, durch die das Flusskreuzfahrtschiff gleitet, sehr gut in Szene und ich meine, als blinder Passagier direkt mitten drin zu stehen.

Für mich war es die erste Begegnung mit Robert Worschädl, der anfangs etwas naiv auf mich gewirkt hat. Bald habe ich aber gemerkt, dass dies nur eine Masche ist und er genau weiß, wie er seine Verdächtigen knacken kann. Außerdem ist er ein sehr einfühlsamer und gefühlsbetonter Mann. Wir haben uns schnell angefreundet. Auch zu den anderen Menschen, denen ich hier begegne, habe ich gleich einen guten Draht gefunden.

Bei dem Fall um den Fußballpräsidenten des FC Donau hatte ich zwar sehr schnell eine Ahnung, um was es hier geht. Das hat mich aber dank der spannenden Ermittlungsarbeit, der vielen interessanten Personen und der verschiedenen Schauplätze überhaupt nicht gestört.

Äußerst witzig, auch lehrreich und sehr interessant fand ich die Aussagen eines Fußballes, der mich an seinen Gedanken während eines Fußballspieles teilhaben lässt.

Dass der Krimi in Österreich spielt, darauf deuten die immer mal wieder einfließenden landestypischen Worte hin, die sich aber aus dem Text heraus selbst erklären. Und ich habe Appetit auf Donauwellen bekommen.

Es war meine erste Flusskreuzfahrt und es war das erste Zusammentreffen mit Kommissar Robert „Bertl“ Worschädl. Dabei wird es aber dank der wirklich guten Unterhaltung, die mir die Lektüre geschenkt hat, ganz bestimmt nicht bleiben.