Rezension

Modernes Remake zum Mitmachen

Rotkäppchen rettet den Wolf -

Rotkäppchen rettet den Wolf
von Petra Piuk

Bewertet mit 5 Sternen

Rotkäppchen heißt eigentlich Anna, aber weil sie immer eine rote Kappe trägt, nennt sie jeder Rotkäppchen. Mit ihrer Mama wohn sie in Buchwalden an der Grimm, in einer kleinen Wohnsiedlung. Selbstbewusst und frech, träumt sie davon, ganz allein den Planeten zu retten. Ihre Oma wohnt in einem Häuschen am Waldrand. Aber der Wald ist in Gefahr und soll einem Einkaufszentrum weichen. Der Wolf ist viel zu scheu für das Rampenlicht. Deswegen fällt die undankbare Rolle des Bösen dem Bürgermeister Herr Wolfgang Wolf zu, der sich nicht ein bisschen um die Umwelt schert. Die Wölfe sind die heimlichen Stars des Buches. Familie Wolf hat nämlich nicht nur einen superwitzigen Steckbrief ausgefüllt, sondern Rotkäppchen hat auch einen kurzen Aufsatz über sie geschrieben. 

Es gibt Ähnlichkeiten zum Originalmärchen, aber eigentlich ist es eine ganz andere Geschichte, die sich nur an den Elementen Rotkäppchen, Wolf und Großmutter bedient. 

Witzig und originell räumt „Rotkäppchen rettet den Wolf“ mit dem überholten Mythos auf. Von wegen, der Wolf ist böse und gefährlich, der hat nur einen schlechten Ruf. Es ist eine unterhaltsame Geschichte über die Rettung der Wälder und Tiere, wie sie aktueller nicht sein könnte. Absolut großartig ist die abwechslungsreiche Gestaltung: Illustrationen, bevorzugt in Grau und Rot und die unterhaltsame Mischung aus Story und Sachinformationen, aufgelockert durch grafisch kreative Anleitungen, Steckbriefe u.v.m. Auch der Erzählstil ist frech, locker und herausfordernd. Rotkäppchen lässt sich nämlich nicht bevormunden und scheut sich auch nicht, den Erzähler zu berichtigen und den Handlungsverlauf selbst in die Hand zu nehmen. Eine sympathische Heldin, die eine wertvolle Botschaft vermittelt und motiviert, auch selbst etwas für die Rettung unseres Planeten zu tun.