Rezension

Modern angehauchte Regency Romance

Das Biest von Beswick -

Das Biest von Beswick
von Amalie Howard

Bewertet mit 4 Sternen

Eine gelungene Anspielung auf „Die Schöne und das Biest“ voller Humor, Spannung und Leidenschaft

Lady Astrid kennt die Schattenseiten der englischen Adelsgesellschaft zu gut. Sie ist eine starke Frau, zu revolutionär für ihre Zeit, und wurde mit einem Skandal bestraft, der eine glückliche Heirat für sie unmöglich macht. Doch nun benötigt sie den Schutz eines Ehemanns. Und sie weiß auch schon den perfekten Kandidaten. Der Herzog von Beswick hat Verachtung ebenso erfahren wie Astrid, trotzdem garantiert sein Titel ihm beständige Macht und genau den Schutz, den Astrid und ihre Schwester benötigen. Doch wie überredet man einen Mann zur Heirat, der sein Leben im Schatten der Einsamkeit verbringen will?

Meine Meinung:
DAS BIEST VON BESWICK ist eine Liebesgeschichte, die an das Märchen „Die Schöne und das Biest“ angelehnt ist. Dies ist eines meiner Lieblingsmärchen und als ich den Klappentext las, wollte ich Thane und Astrids Geschichte deshalb unbedingt lesen. Wenn man Thane fragt, würde er seine Geschichte zwar eher mit Frankenstein vergleichen, was auf Thanes Hang zum Pessimismus liegt. Thane darf sich zwar als Kriegsheld bezeichnen, doch er bezahlte dafür beinahe mit seinem Leben. Heute trägt er schreckliche Narben am ganzen Körper und die Gesellschaft nennt ihn deshalb Biest statt Held. Und ähnlich wie das Biest in meinem Lieblingsmärchen habe ich auch Thane schnell ins Herz geschlossen. Er ist ziemlich ruppig und seine Unsicherheit mag eine verletzende Wirkung auf andere haben. Dennoch ist er ein Protagonist mit einem großen Herz.
Astrid ist eine ähnlich gelungene Adaption von der „Schönen“. Sie ist willensstark und mutig. Eine Kämpferin, die niemals aufgibt. Zugleich ist sie kein Übermensch, sondern in ihrer Stärke natürlich. Beide sind Figuren mit Ecken und Kanten und sind somit die perfekte Besetzung für diese romantische, leidenschaftliche und emotionale Liebesgeschichte.

Ich bin ein großer Fan von Regency Romance im Allgemeinen und finde deshalb, dass diese Geschichte mit Erfolgen wie der Bridgerton-Reihe mithalten kann. Die Liebesgeschichte ist sehr rührend, auch der Spice kommt nicht zu kurz. Was die historischen Bezüge betrifft, hatte die Story jedoch noch etwas ungenutztes Potential. Die literarischen Anspielungen von jener Zeit haben mir sehr gefallen, darüber hinaus hätte die Geschichte detailreicher sein können. In mancher Hinsicht war sie etwas unkonventionell, was die Regeln der Gesellschaft und die Ausdrucksweise betrifft. Mich hat das aber nicht wirklich gestört, weil ich das Buch eben nicht für die geschichtliche Korrektheit gelesen habe, sondern für die Liebesgeschichte. Und die lies nichts zu wünschen übrig. Man kann zwar anmerken, dass Astrid und Thane ziemlich lange umeinander kreisen, sie ihrem eigenen Glück ein wenig im Weg stehen. Aber ich fand nicht, dass dieses Hin und Her zwischen ihnen langatmig, langweilig oder nervig war. Vielmehr habe ich ihre zahlreichen Schlagabtausche genossen und stets gespannt weitergelesen.

Mein Fazit:
DAS BIEST VON BESWICK ist die perfekte Geschichte für alle, die märchenhafte Romantik lieben. Die Geschichte wird einem Vorbild wie „Die Schöne und das Biest“ gerecht und ist genau das richtige für alle Bridgerton-Fans im Besonderen, und Regency Romance-Fans im Allgemeinen. Die historischen Bezüge sind zwar nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet, aber dafür fehlt es der Geschichte nicht an Unterhaltungsfaktor und Gefühl. Ich vergebe lesenswerte 4 Sterne.