Rezension

Mmmmh, schwierig

Englischer Harem - Anthony McCarten

Englischer Harem
von Anthony McCarten

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt:

Tracy gehört der Londoner Mittelschicht an. Zusammen mit ihren Eltern wohnt sie in einem dreiundzwanzig Etagen hohem Hochhaus. Als sie einen neuen Job sucht, landet sich bei Sam im Restaurant. Er kommt aus dem Iran und ist eigentlich nirgendwo richtig Zuhause. Weder hier, noch im Iran, wo seine Familie immer noch auf seine Wiederkehr hofft. Und dann plötzlich, wie in einem Märchen verliebt sich Tracy in Sam. Nur gibt es da ein Problem:

' Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Ich heirate, die schlechte: Er ist Perser. Und übrigens: Er hat bereits zwei Frauen.'

Meine Meinung:

Was daher kommt, wie eine Geschichte aus Tausendundeiner Nacht, ist einfach nur eine Familiengeschichte. In dem Buch dreht sich alles um Tracy, deren Leben nicht so ist, wie sie es gerne hätte. Nur zu dumm, wenn man dafür gar nichts tun möchte und sich lieber im Zimmer einschließt. Schon als Tracy im Buch verlauten lässt, dass sie 'arbeitet, damit die Zeit vergeht', ist mir klar, sie ist nicht unbedingt die Hellste.

Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn ich einen Bezug zu der Figur aufbauen könnte. Aber leider bleibt Tracy den ganzen Roman über relativ charakterlos und ihre Handlungen sind nicht nachvollziehbar. Auch den anderen Figuren mangelt es an Tiefe. Innerhalb von 50 Seiten verliebt sich Tracy in Sam und ich habe nie verstanden warum. Es gab einfach keinen Ansatz des Autoren, ihre Gefühle zu erklären oder sie wahrhaftig aussehen zu lassen.

Da es in dem Buch um Völkerverständigung geht und darum wie Welten aufeinander prallen, fand ich es sehr schade, dass zwar auf die persische Seite Rücksicht genommen wurde, aber niemand erklärt warum ein Engländer so denkt, wie ein Engländer denkt oder sich verhält! Zu dem strotzt das Buch nur so vor Plattitüden und Vorurteilen.

Die Idee erscheint mir gut, in der Durchführung mangelt es etwas.

Positiv ist trotzdem, dass das Buch weg zu lesen ist wie nichts. Der geschichtliche Hintergrund von Mohammed und der ganzen persischen Religion finde ich gut erklärt.