Rezension

Mischung aus Roman und Comic - sehr lebendige Darstellung eines Teenageralltags, ein Buch über eigene Wertschätzung Toleranz, das Mut macht

Papierklavier - Elisabeth Steinkellner

Papierklavier
von Elisabeth Steinkellner

Bewertet mit 4 Sternen

Maia ist eine 16-jährige Schülerin, die nebenbei im "Saftladen", einer Saftbar für Smoothies, arbeitet. Ihre Mutter ist alleinerziehend und für Maias Empfinden aufgrund ihres eigenen Jobs viel zu selten für sie und ihre beiden Halbschwestern da. Als die Nachbarin stirbt, die für die drei Mädchen als Ersatz-Oma fungierte und Maias jüngerer Schwester Ruth Klavierunterricht erteilte, ist die Trauer groß. Ruth klimpert fortan auf einem Papierklavier und Maia übernimmt eine Extraschicht, damit sich die kleine Familie Klavierstunden leisten kann. 

Das Buch ist eine Mischung aus Roman und Comic, denn es ist auf jeder Seite voller Illustrationen, die Maia in ihr Tagebuch kritzelt. 

Die Geschichte ist nur kurz, schildert aber sehr realistisch den Lebensalltag einer Teenagerin, die sich neben finanziellen Sorgen mit Problem wie ihrem Übergewicht oder Suche nach Anerkennung und Glück herumschlagen muss. 
Text und Bilder passen dabei perfekt zusammen und illustrieren Maias Gefühlswelt. Sie ist zunächst unsicher und nachdenklich und fragt sich, was Glück eigentlich bedeutet.

"Entweder du hoffst auf das ganz große Glück, das plötzlich und schwallartig in Badewannenmengen auf dich herabfällt (ohne zu wissen, ob es jemals kommt), oder du sammelst tagtäglich die kleinen Dosen Alltagsglück, die oft nicht mehr als einen Fingerhut füllen, aber alle zusammen mit der Zeit zu einem kleinen See anwachsen, in den du kopfüber springen kannst."

Es ist ein Buch für Mädchen in Maias Alter, das Mut macht und dass es nicht schlimm ist, anders zu sein. Es handelt von (eigener) Wertschätzung und Toleranz und dass Äußerlichkeiten keine Rolle spielen sollten. Es ist ein kurzes Buch, das mit wenigen Worten viel sagt.