Rezension

Meteorit

The Universe Versus Alex Woods - Gavin Extence

The Universe Versus Alex Woods
von Gavin Extence

Bewertet mit 4 Sternen

Alex Woods ist er noch in der Grundschule als der Meteorit durch das Dach seines Elternhauses knallt und ihm gegen den Kopf fliegt. Es ist ein ziemlich großer und schwerer Meteorit. Deshalb steht es nicht gut um Alex, in einer schweren Operation muss erst sein Gehirn von Staub und Schmutz befreit werden und dann wird das Loch mit künstlichem Knochenmaterial verschlossen. Es ist nicht sicher, ob Alex aus dem Koma erwachen wird. Doch es gibt auch glückliche Momente, denn nach zwei Wochen erwacht der Junge und ist einfach wieder da. Nur die Zeit des Komas und die zwei Wochen davor sind für immer aus seinem Gedächtnis verschwunden. Leider entwickelt Alex nur kurze Zeit später eine Epilepsie mit schweren Anfällen und bis er sich an die Medikamente gewöhnt hat, lässt seine Mutter ihn vor lauter Sorge nicht mehr aus den Augen. Fast ein Jahr geht er nicht zur Schule und als es ihm besser geht, wird er ein Jahr zurückgestuft. Wegen der ganzen Umstände ist er prädestiniert, der Außenseiter der Klasse zu sein, über den die anderen herziehen. Besonders ein paar kräftigere haben es auf ihn abgesehen. Auf der Flucht vor ihnen landet er im Garten von Mr. Petersen.

 

Eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem jungen Alex Woods, mit seinem ungewöhnlichen Hintergrund, und dem älteren Witwer und Kriegsversehrten Mr. Petersen beschreibt der Autor mit seinem Buch. Alex mit seiner unbedarften und naiven Art schafft es den grantelnden Mr. Petersen aus seinem Schneckenhaus zu locken. Ihre Gespräche über den Autor Kurt Vonnegut geben beiden sehr viel. Mr. Petersen, der Briefe an Amnesty International schreibt, öffnet sich mehr und mehr. Und die allwöchentlichen Besuche sind für Alex wie eine Zuflucht, denn Mr. Petersen erkennt ihn einfach an, so wie er ist. Eine Freundschaft, die ewig währen könnte. Von der man beim Lesen meint, so eine Freundschaft sollte jedem Jungen vergönnt sein. Doch der Autor hält auch schmerzliche Momente bereit. Während die Lektüre zu Beginn Leichtigkeit und Witz ausstrahlt, nähert sie sich im Verlauf doch ernsteren Themen, auf die man sich einlassen muss. Bis zum Schluss wartet das Buch mit sehr schönen Momenten aus, wirkt jedoch etwas verklärend. Ob ein so junger Mensch wie Alex, der im Verlauf des Handlung seinen 17. Geburtstag feiert, solche Entscheidungen treffen kann, vermag ich nicht zu beurteilen, denn Alex wirkt manchmal fast schon weise, dann aber auch wieder altklug und naiv. Außerdem lauert seine Krankheit. Meiner persönlichen Meinung nach, ist es etwas viel, was Alex zu bewältigen hat. Man wächst zwar manchmal mit seinen Aufgaben, doch völlig überzeugt hat der Autor mich nicht. Vielleicht kommt mir hier auch meine eigene Einstellung in die Quere, die eine andere ist, auch wenn ich den Verlauf der Handlung nachvollziehen kann. 

 

Dennoch ein sehr schönes Buch über eine Männerfreundschaft, die schließlich auf eine Art doch ewig währt.