Rezension

Mein neues Lieblingsbuch

Die Träne des Fressers - Nathan C. Marus

Die Träne des Fressers
von Nathan C. Marus

Bewertet mit 5 Sternen

~~Klappentext:

Auf ihrer Seite stand niemand mehr außer ihm, und auf dem anderen Dach zog die weiße Frau gerade ihre verzierte Klinge mit einem vibrierenden Geräusch durch den letzten zusammenbrechenden Angreifer, obwohl dieser sich offensichtlich gerade kniend ergeben hatte. Mehr als ein Dutzend regungsloser, zerteilter Körper umgaben die...Elfe."

Zensa´ide ist eine unsterbliche Jaidanelfe, die unzählige Schlachten, Siege, aber auch tote Kameraden gesehen hat und ihr Dasein in der Gesetzlosigkeit fristet, bis sie dem jungen Menschenmann Spleen begegnet. Völlig überfordert, reißt sie der unerfahrene Knappengehilfe in ein Abenteuer durch das halbe Universum mit ungeahnten Ausmaßen…

 

Erster Satz:

Spelunken sind Orte voller Philosophie.

 

Meine Meinung:

Auf das Buch "Die Träne des Fressers" bin ich vor allem durch das schöne und düstere Cover aufmerksam geworden. Das einzige was mich ein wenig abgeschreckt hat, als ich es das erste Mal in den Händen hielt, waren die unglaublich kleinen Buchstaben und die Tatsache, dass der Reihenauftakt schon mal bestimmt um die über 700 Normseiten beinhalten würde, hätte man das Buch nicht in eben diesen microkleinen Buchstaben gedruckt. Schon mal aus diesem Grund ist "Die Träne des Fressers" keine einfache Lektüre für zwischendurch. Außerdem muss man sich Zeit nehmen um sich auf die Geschichte einzulassen, da diese eine beeindruckende Vielfalt an Strängen besitzt. Jedes Kapitel wird nämlich aus einer anderen Sicht geschrieben und endet oft in einem Cliffhänger um dann erstmal zu dem anderen Charakter überzugehen. Somit ist auch die Spannung konstant geblieben und ich war immer neugierig, was mich in dem weiteren Kapitel erwarten wird.

 

Anfangs fand ich den Einstieg in das Buch noch etwas schwierig, weil ich durch die vielen verschiedenen Stränge nicht so recht wusste, worauf die Geschichte denn tatsächlich hinausläuft, aber der Autor hat all die vielen Sichtweisen sehr gekonnt und geschickt miteinander verflochten und plötzlich ergab auch alles einen Sinn.

 

Die Charaktere wurden mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Jeder von ihnen ist einzigartig und sehr facettenreich. Vor allem Zensa´die, die unsterbliche Jaidanelfe und Spleen, ein junger Mann, der oft etwas naiv aber dennoch mutig rüber kam, könnten nicht unterschiedlicher sein. Meine Lieblingsfigur blieb aber die kleine, süße Feuerfee Nani, die man einfach ins Herz schließen muss.

 Es gibt selten so tolle Bücher, in denen die Charaktere dermaßen authentisch rüberkommen und vor allem ein eigenständiges Leben entwickeln. In "Die Träne des Fressers" haben mich sogar die Bösewichte fasziniert, was meistens in anderen Romanen das eher selten der Fall ist.

 

Die Handlung ist auf jeden Fall durchgehend spannend, was, wie ich schon sagte, zum Teil, daran liegt, dass die Kapitel eben oft mit einem Cliffhänger enden. Auch bietet die Geschichte unheimlich viel Abwechslung durch lustige und sarkastische Dialoge und Sprüche, die den Leser oft zum Schmunzeln und zum Lachen bringen. Der Handlung fehlt es zudem nicht an Tiefgang, ein bisschen Trauer und Schlachten, die für Spannung und Action sorgen. Die vielen überraschenden und unvorhersehbaren Wendungen, (die ich einfach geliebt habe!) ließen mich zudem auch staunend zurück.

 

Die Welt, die der Autor erschaffen hat, ist wirklich sehr detailliert beschrieben. Sie ist zudem sehr komplex, mystisch und phantasievoll, sodass ich über die vielen frischen und einzigartigen Ideen oft einfach nur sprachlos war! Es macht auf jeden Fall Spaß, in die geheimnisvolle aber etwas düstere Welt der Elfen einzutauchen, auch wenn es oft Situationen gibt, die einem Angst und Gänsehaut bereiten.

 

Der Schreibstil des Autors ist bildgewaltig, flüssig und vor allem sehr humorvoll, sodass man gar nicht merkt, wie schnell die vielen Seiten an einem vorbeifliegen. Ich konnte zu keiner Zeit das Buch freiwillig aus der Hand legen, da ich von dem beeindruckenden Schreibstil sowie der gesamten spannenden Handlung gefesselt war.

 

Nach dem phänomenalen Ende des ersten Bandes bin ich nun sehr gespannt wie es weitergeht und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!

 

 

Zitat:

"Du vergisst scheinbar, dass ich ein Monster bin. Wir haben keine Angst. Wir verbreiten sie nur."

 

Cover:

Das Cover gefällt mir sehr gut, es sieht mystisch, düster und geheimnisvoll aus. Genau so hat auch die Geschichte auf mich gewirkt. Auch die Elfe, die hier abgebildet wurde, passt genau zu Zensa´ide  und so in etwas habe ich sie mir auch vorgestellt. Für mich ist das auf jeden Fall ein sehr gelungenes Cover!

 

Fazit:

Ich bin von dem Auftakt der neuen Fantasy - Reihe einfach nur begeistert! Die Geschichte lebt von ihren authentischen Charakteren, die man auf Anhieb sympathisch findet, auch oder vor allem deswegen, weil sie keine perfekten Helden sind, sondern ihre Macken und Kanten besitzen. Auch der Schreibstil, die Welt, die der Autor erschaffen hat, die vielen interessanten Stränge in der Geschichte und die überraschenden Wendungen, bei denen ich oft nach Luft schnappen musste, haben mich verzaubert. Aus diesem Grund kann ich natürlich nicht anders, als für das wahnsinnige Lesevergnügen die volle Punktzahl, nämlich 5 von 5 möglichen Sternen zu vergeben!

Weitere Rezensionen findet ihr auf meinem Blog: Ilys Bücherblog