Rezension

Mehr Schein als Sein

Nach mir die Flut - Sarah Perry

Nach mir die Flut
von Sarah Perry

Bewertet mit 1.5 Sternen

Auf der Suche nach Hilfe gerät John Cole zu einem alten Herrenhaus, wo er überaus freundlich empfangen wird. Seltsamerweise kennen dort die Bewohner bereits seinen Namen und haben ein Zimmer für ihn hergerichtet. Doch wer sind diese Leute und warum warten sie schon so lange auf ihn ? ... .
Dies ist der Debütroman von Sarah Perry, auf den ich durch den leicht unheimlich klingenden Klappentext aufmerksam wurde und mir so ein erhebliches Maß von Spannung versprach. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen und hat mich letztendlich ein wenig ratlos zurück gelassen.
Schon zu Anfang hatte ich Probleme, mit dem Protagonisten John vertraut zu werden. Bereits bevor er im Anwesen eintrifft, ist er ein seltsamer Typ, der einige Schwierigkeiten mit sich selbst und anderen hat. Als er sich endlich aufrafft, um London zu verlassen und seinen Bruder zu besuchen, landet ausgerechnet er im Herrenhaus, wo die Menschen noch mysteriöser scheinen, als er selbst. Mit den Tagebucheinträgen, die er dort verfasst, konnte ich auch nichts anfangen.
Das Einzige, was mir wirklich in diesem Roman gefallen hat, ist der außergewöhnliche Schreibstil von Sarah Perry. Sie beschreibt alles sehr schön und sorgt dafür, dass man sich das Anwesen und dessen Bewohner gut vorstellen kann. Leider fehlte mir in der Handlung gänzlich die Spannung, so dass ich das Buch öfter weggelegt und deshalb entsprechend lange dafür gebraucht habe.
Insgesamt habe ich ,,Nach mir die Flut" als einen langatmigen Roman empfunden, zu dem ich persönlich keinerlei Zugang finden konnte.