Rezension

Mantel-und-Degen-Abenteuer mit Goethe und Co.

Das Erlkönig-Manöver - Robert Löhr

Das Erlkönig-Manöver
von Robert Löhr

Bewertet mit 4 Sternen

Ein actiongeladenes Mantel-und-Degen-Abenteuer und in den Hauptrollen die Dichtergrößen des 18./19. Jahrhunderts. Klingt verrückt? Ist es auch ein bisschen, aber in positivem Sinn. Die Handlung: Im Jahr 1805 bekommt Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe von seinem Herzog den Auftrag, den tot geglaubten französischen Thronfolger Louis-Charles aus den Fängen Napoleons zu befreien und in Sicherheit zu bringen. Unterstützung bekommt Goethe von keinem geringerem als seinem Freund Friedrich Schiller sowie von Alexander von Humboldt, Bettine Brentano, Achim von Arnim und Heinrich von Kleist. Auf der Odyssee quer durch Deutschland wird natürlich geschossen, gefochten und auch mit spitzfindigen Sprüchen nicht gegeizt. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, den Roman zu lesen. Löhr schafft einen perfekten Spagat zwischen Fiktion und Historie. So absurd die Geschichte auch klingen mag, sie wird zu keiner Zeit albern. Im Gegenteil: Der Roman bietet ganz viel Wortwitz und Situationskomik. So gibt es herrliche Anspielungen auf das Leben oder die Werke der Dichter und man stolpert auch immer wieder auf bekannte Zitate, zum Beispiel aus „Kabale und Liebe“ oder „Die Leiden des jungen Werther“. Sprachlich ist der Roman auf jeden Fall brillant, weil Löhr sein Buch klingen lässt, als wäre es im 19. Jahrhundert geschrieben worden. Das lässt die irrwitzige Geschichte fast schon authentisch wirken. An manchen Stellen waren mir die Actionszenen zwar oft ein wenig zu viel. Nichts desto trotz aber eine intelligent gemachte, unterhaltsame, komische Geschichte

Kommentare

Arbutus kommentierte am 30. August 2014 um 23:51

Danke für den guten Tip. Das klingt nach einem spannenden Buch. Kommt auf jeden Fall in mein Wunschregal.