Rezension

Manchmal ist weniger mehr...

Hexenkuss - Witch
von Nancy Holder Debbie Viguié

Bewertet mit 3 Sternen

Holly verliert bei einem Raftingunfall ihre Eltern und ihre beste Freundin Tina. Ihre Tante Marie-Claire, die ihr vorher unbekannt war, nimmt sie bei sich auf, dafür muss sie aber von San Francisco nach Seattle ziehen. In ihrer Cousine Amanda findet Holly bald eine gute Freundin und diese hat sie leider auch bitter nötig, da unheimliche Dinge vor sich gehen. Ihre Eltern haben nicht ohne Grund so weit weg gewohnt und sich von der Ursprungsfamilie distanziert. Es ist die Vergangenheit, die Holly nun einholt, sie gehört einem uralten Hexengeschlecht an, den Cahors und dieses bekämpft sich seit Jahrhunderten mit den Hexern des Deveraux - Clans. Wird es den Hexern dieses Mal gelingen, die Cahors endgültig auszulöschen? Jeraud, der auch ein Deveraux ist, scheint sich in Holly verliebt zu haben, aber kann sie ihm vertrauen?

"Hexenkuss: Witch" ist der erste Teil einer mehrteiligen Reihe. Einerseits ist es als Jugendbuch gedacht, die magischen Rituale, die in dem Buch beschrieben werden, erscheinen mir jedoch manchmal etwas sehr blutig und grausam zu sein. Außerdem springt der Roman ständig in der Zeitebene oder es werden zwischendurch Traumsequenzen wiedergegeben, dass man als Leser schon ziemlich verwirrt wird. Manche Charaktere sind durchaus sympathisch, manche sehr abstoßend, aber allesamt sind sie leider ohne großartigen Tiefgang angelegt und eindimensional. Zwischenzeitlich war ich regelrecht genervt von dem Buch, da die vielen magischen Rituale sich dahin zogen, die die Bösen heraufbeschworen, während die Guten ewige Zeiten nicht begreifen, dass sie Hexen sind und über magische Kräfte verfügen, obwohl sie von Anfang an mit ihren magischen Katzen sprechen und anderen magischen Firlefanz machen. Nun denn, dann hatte ich mich wieder gefangen und wollte wissen, wie die Geschichte weitergeht, um am Ende abrupt aus der Handlung gerissen zu werden und auf den nächsten Band vertröstet. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich diese äußerst verworrene Story wirklich weiter verfolgen möchte. Vielleicht wäre bei den ganzen magischen Ritualen etwas weniger mehr gewesen oder auch bei den Rückblenden, Visionen und Träumen. Zwar finde ich die Grundidee durchaus reizvoll, in der Umsetzung empfand ich es aber auch anstrengend.