Rezension

Mal was ganz anderes

Der Einsam
von Ludwig Anzengruber

Bewertet mit 4 Sternen

Der alte Kaplan packt seine wenigen Sachen und seine Insektenzucht und zieht sich auf sein Altenteil zurück. Der neue Pfarrer will für Zucht und Ordnung sorgen. Was in dieser Gemeinde wohl auch von Nöten ist, da die Gemeindeschäfchen lieber dem Alkohol zusprechen, als in die Kirche zu gehen und sogar einer, der Tommerl, unverheiratet mit einer Frau und seinem Kind zusammen lebt. Und da ist da noch der Einsam, den man garnicht in der Kirche sieht - der oben am Berg in einer Höhle sein karges Leben fristet. Ihn will der Pfarrer als erstes da oben runterholen und verscheuchen. Am nächsten Tag geht Tommerl auf den Berg um den Einsam zu warnen. Aber es wird sein letzter Tag sein. Dem jungen Burschen erzählt der Einsam aber noch seine Leben. Aber auch der Pfarrer ist kein Unbekannter. Die Oma aus der Wirtschaft kennt ihn aus seiner Zeit in der Stadt als ganz jungen Kaplan - und er war kein Kind von Traurigkeit...

Eine wunderbare sehr emotionale Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Besonders hat mich die alte österreichische Sprache fasziniert, in der die Geschichte geschrieben ist. Manche Worte waren mir zwar unbekannt, aber aus dem Zusammenhang heraus kann man sich alles ser gut zusammen reimen.

Es war mal eine ganz andere Geschichte - aber ich habe sie genossen.