Rezension

Märchenhafte Geisterwelt

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand -

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
von Axie Oh

Bewertet mit 3 Sternen

Jedes Jahr wird ein Mädchen ins Meer geworfen, in der Hoffnung, dass sie die wahre Braut des Meeresgottes ist und die tödlichen Stürme im ganzen Land enden. Um ihren Bruder zu retten, der sich heimlich an Bord des Schiffes geschlichen hat, opfert Mina sich sich freiwillig und ist entschlossen, den Fluch zu brechen, der auf dem Meeresgott liegt.

Mina hat niemanden außer ihrem Bruder und ihrer Großmutter, aber sie kennt auch ein paar der früheren Bräute, manche nur flüchtig, mit anderen ist sie befreundet. Für dieses Jahr wurde Shim Cheong als nächste Braut auserkoren, aber Minas Bruder ist in sie verliebt und wollte sie nicht allein in den Tod schicken. Mina hat selbst kaum eigene Ziele, daher zögert sie dann auch nicht lange, opfert sich an Shim Cheongs Stelle und landet im Geisterreich.

Dort möchte sie den Fluch brechen, der auf dem Meeresgott liegt, aber sie ist auch neu in der Geisterwelt und kann sich meistens nur auf ihr Wissen aus verschiedenen Mythen und Sagen verlassen. Aber besonders die Götter sind auch ganz anders, als sie es erwartet hätte, denn manche von ihnen sind nicht bereit, die Wünsche der Menschen zu erfüllen. Mina ist voller Liebe, Zuversicht und Vertrauen in die Götter, aber sie ist dann ziemlich erschüttert als sie nun feststellen muss, dass Verehrung allein nicht allen Göttern reicht.

Die Beziehung zwischen Menschen und Göttern steht im Mittelpunkt, außerdem kreuzen auch Geister, Sagengestalten und Dämonen Minas Weg, während sie die Geheimnisse der Geisterwelt erkundet, einen Fluch brechen will und herausfinden muss, wie sie zwischen Schicksal und eigenen Entscheidungen ihren eigenen Weg finden kann.

Der Erzählstil macht die Geschichte zu einer märchenhaften Erzählung, wie auch Mina sie oft erzählt, daher kann man oberflächliche, fast unlogische Entwicklungen auch eher verzeihen. Ich mochte die Atmosphäre der Geisterwelt und den Schreibstil, aber während ein großer Teil der Magie schon verständlich und nachvollziehbar war, gab es zum Ende hin auch einiges, das mich nicht ganz überzeugen konnte. Minas Geschichten fand ich aber sehr süß, auch wenn die Moral der Geschichten für mich nicht so greifbar war wie für die Charaktere, die ihnen lauschen. Anscheinend wurden da auch bekannte koreanische Geschichten eingearbeitet, aber da ich mich da kaum auskenne, konnte ich auch nichts wiedererkennen.