Rezension

Machtrfrage

Machtfrage
von Bettina Kerwien

Bewertet mit 3.5 Sternen

Michael Glass, genannt Ali, gehörte einst zur RAF. Sein Leben verlief nicht einfach, er war ein Findelkind und nur bei der Familie seines Freundes Angelo fühlte er sich zuhause. Bei einem Attentat auf einer Bohrinsel wird Ali verletzt und als er später wieder nach Berlin kommt, ist seine Ersatzfamilie verschwunden. Ali wurde für tot erklärt. Er will Rache und ganz besonders hasst er Hans Grendel, der für das Attentat verantwortlich war und nun Staatssekretär in Brandenburg ist.

Es geht zu Ende mit der RAF, aber die Geldmittel liegen noch in den Verstecken. Ex-RAF-Mitglied Martin Landauer nutzt dieses Geld um mit einer Stiftung gesellschaftliches Unrecht gutzumachen. Das passt Grendel natürlich nicht. Als Glass wiederauftaucht, spitzt sich die Lage zu.

Die verschiedenen Handlungsstränge scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben, erst im Laufe der Zeit erkennt man die Verbindungen. Reale Begebenheiten sind sehr gut in die Handlung eingebunden.

Am Anfang ist es ein wenig schwierig, sich in die Geschichte hineinzufinden, da recht viele Personen im Spiel sind. Die Charaktere sind sehr gut und authentisch dargestellt. Mit Ali, der einiges mitgemacht hat, kann ich gut mitfühlen. Andere Charaktere sind mir sehr unsympathisch, da sie äußerst skrupellos und nur auf Macht und Geld aus sind.

Die Geschichte ist komplex und gut konstruiert. Der Schreibstil ist schnörkellos und daher flüssig zu lesen. Die kurzen Kapitel sorgen für ein hohes Tempo. 

Ein sehr spannender und temporeicher Krimi.