Rezension

Macht Lust auf die anderen Romane der Reihe

Tödliches Pilsum. Ostfrieslandkrimi - Elke Nansen

Tödliches Pilsum. Ostfrieslandkrimi
von Elke Nansen

Bewertet mit 4 Sternen

Als im Ems-Jade-Kanal der PKW eines Entführungsopfers gefunden wird, bringt das neue Impulse für den schon Jahre zurückliegenden Fall, und es stellt sich heraus, dass es damals einige Ermittlungsfehler gab.

Es handelt sich hier bereits um den vierten Roman um Richard Faber und seine Kollegen vom Kriminal- und Ermittlungsdienst in Emden, für mich ist es allerdings der erste. Das ist aber nicht weiter schlimm, man kann den Roman sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, wird aber schon ein bisschen neugierig auf die vorherigen Fälle. Ich zumindest werde sie auf jeden Fall noch lesen.

Der Fall ist interessant und wird im Laufe der Geschichte noch interessanter, es wird Erschütterndes aufgedeckt, das manchen Leser vielleicht an seine Grenzen bringen wird, sehr blutig geht es dabei zwar nicht zu, aber es schockiert, was manche Menschen anderen antun können. Die Autorin hat ein sensibles Thema gut umgesetzt, auf die Auflösung wird dann auch konsequent hingearbeitet – mancher Leser kann sich vielleicht relativ früh denken, worauf das Ganze hinausläuft, lesenswert bleibt der Roman dennoch. Die Ermittlungen wirken authentisch, als Leser erhält man das Gefühl, dabei zu sein, und die Autorin erzählt flüssig und spannend.

Neben den Ermittlungen gibt es noch einen zweiten Erzählstrang um Richard Faber und seine Kollegin Rike Waatstedt, der ihr privates Leben betrifft. Ich bin ein Fan von Kriminalromanen, die auch das Privatleben der Ermittler thematisieren, und fand diesen Aspekt daher nicht störend – bis Rike Waatstedt gegen Ende der Geschichte recht unüberlegt handelt, und die Gründe in eben diesem Erzählstrang begründet sind. Das wirkte auf mich dann doch etwas aufgesetzt.

Ich war sehr angenehm überrascht von diesem spannenden Roman mit seinem schwierigen Thema, das gut umgesetzt wurde, seinen sympathischen Ermittlern (meine Lieblinge sind Opa Knut und der „Wikinger“) und seinem Lokalkolorit. Für mich ist es ganz sicher nicht der letzte Band der Reihe. Ich vergebe gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Krimifans.