Rezension

Licht und Schatten

Nix zu verlieren - Alexa Thiesmeyer, Petra Reategui, Manu Wirtz, Anja Balschun, Anne-Kathrin Koppetsch, J. M Walther, Stefanie Dr. Gregg, Andrea Gerecke, Monika Deutsch, Katharina Kutll, Astrid Korten, Simone Funk, Angela Güntner, Astrid Plötner, Aide Dr. Rehbaum, Edith Anna Polkehn, Heidi Möhker, Renate Behr, Klaudia Zotzmann-Koch, Karin Büchel

Nix zu verlieren
von Alexa Thiesmeyer Petra Reategui Manu Wirtz Anja Balschun Anne-Kathrin Koppetsch J. M Walther Stefanie Dr. Gregg Andrea Gerecke Monika Deutsch Katharina Kutll Astrid Korten Simone Funk Angela Güntner Astrid Plötner Aide Dr. Rehbaum Edith Anna Polkehn Heidi Möhker Renate Behr Klaudia Zotzmann-Koch Karin Büchel

Bewertet mit 3 Sternen

Was ist das Gefährlichste auf der Welt? Ein Mensch, der NIX ZU VERLIEREN hat! Und was kommt dabei heraus, wenn zu diesem Thema ein Verlag, eine Herausgeberin und Mörderische Schwestern zusammenarbeiten? Ein Krimi-Kunstwerk ohnegleichen! Schwarzhumorig, hammerhart, gefühlvoll ... Lasst euch mörderisch überraschen.

Das Cover des Buches ist absolut gut gemacht und total passend.

Da es sich um eine Geschichtensammlung verschiedener Autorinnen handelt ist es nicht leicht eine Gesamtbewertung zu geben, deshalb werde ich vorerst jede Geschichte einzeln bewerten und dann ein kurzes Fazit schreiben.

1. Geschenk verzweifelt gesucht:
Ich fand den Schreibstil gut, aber die Handlung bot keinerlei Spannung, am ehesten fand ich sie noch komisch, obwohl sie natürlich realistisch wäre.

2. Der Deal:
Die Geschichte war spannend, aber irgendwie kam sie mir wie ein Teil eines Buches vor; irgendwie fehlte das Ende. Außerdem war für mich unglaubwürdig und unverständlich, dass Bastian lebenslänglich bekommt, wo doch einerseits die Polizei selbst nicht ganz dran glaubt und vor allem nach Bastians Geständnis es Notfall oder maximal Totschlag war.

3. Vielleicht:
Für mich auch kein Krimi, eher ein Drama. Und der Erzählstil mit dem Gespräch mit der Psychologin vor der die "Täterin" ihr ganzes Leben erzählt, hat mich nicht sonderlich gepackt.

4. Gehe ins Gefängnis:
Bisher die beste Story, da sie Spannung erzeugen und mit einem unerwarteten Ende aufwarten konnte, obwohl der Anfang etwas abgekupfert erschien und Carla fast schon unglaubwürdig naiv dargestellt wird. Auch der Schreibstil absolute Spitze. Diese Autorin hat mich neugierig gemacht, was sie sonst noch so schreibt.

5. Wer Wind sät:
Sehr guter Schreibstil, obwohl man die Verbindung natürlich schnell herstellen kann. Tolle Geschichte als Brief verpackt.Nur an wen geht dieser Brief? Das wird leider nicht geklärt.

6. Zweisamkeit: Mit Krimi hat diese Geschichte absolut nix zu tun. Die Geschichte entwickelt sich sehr überraschend. Den Erzählungsstil finde ich nervig. Die Story selbst hat mir trotzdem gefallen.

7. Glyzinienduft:
Sehr vorausschaubare, trotzdem gute Story, aber nicht wirklich neu.
Außerdem fiel mir folgender Satz auf: "Man konnte, lief man langsam, fast 10 Minuten schlendern." Also laufen und schlendern bedeutet definitiv nicht das selbe.

8. Etwas ganz Besonderes:
Eine tolle Geschichte mit sehr gutem Schreibstil. Dafür, dass dies die erste Veröffentlichung dieser Autorin ist, ist die Geschichte top. Würde gern mehr von ihr lesen.

9. Heimkehr: 
Schöne Geschichte in gutem Schreibstil - nicht mehr und nicht weniger.

10. Sibirien:
Diese Geschichte konnte mich nicht wirklich überzeugen, obwohl ich schon "Eiskalte Umarmung" von der Autorin gelesen habe und die mir wirklich gefiel.
Ich fand die ganze Geschichte nicht gerade leicht zu lesen und sie konnte mich nicht überzeugen, vielleicht weil sie etwas zu kurz war (für die Autorin). 
Insgesamt ist der Schreibstil wie gewohnt von der Autorin blumig und leicht poetisch und unvorhersehbar.
Ich fand auch nicht, dass sie zu dem Thema "Nix zu verlieren" passt. Außerdem finden sich in dieser Kurzgeschichte einige Grammatik-/Rechtschreibfehler (z.B. "Klos" oder der Satz "Aber ein Mann, der nichts hat, bin ich noch nicht begegnet.")

11. Emma denkt:
Sorry mit diesem Schreibstil konnte ich absolut nichts anfangen. Und das obwohl die Autorin wie ich Österreicher(in) ist. Ein minimalistischer, abnormaler Satzaufbau in denen meist das Verb fehlt. Obwohl es in der Geschichte ja von einer Verrückten erzählt wird, kann man glaub ich nicht alle grammatikalischen Regeln außer Kraft setzen.

12. Letzte Stunde:
Einfacher Schreibstil mit kurzen (teilweise sehr kurzen) Sätzen; trotzdem konnte ich der Geschichte nicht so ganz folgen. Außerdem mehr ein Drama, denn ein Krimi.

13. Helenas Traum:
Sehr guter Schreibstil. Die Story konnte mich echt überraschen, denn auch der Psychiater ist etwas zwielichtig. Bisher eine der Top-Stories dieses Buches. Würde gerne mehr von dieser Autorin lesen. Für mich gehört es eher schon in die Gattung Thriller (mit Dramaelementen) als in Krimis, aber absolut spitze!!!!
Mir ist nur ein Fehler aufgefallen: "Dies ist mein Laib" - das muss definitiv "Leib" heißen!

14. Metamorphose:
Gut geschriebene Geschichte, die eher dem Drama-Genre zuzuordnen ist - trotzdem interessant und spannend!

15. Der erste Mord im Gässchen:
Ebenfalls eine der Top-Stories dieses Buches. Obwohl ich schon früh auf den Täter kam, war die Geschichte dennoch sehr spannend. Ebenso der Schreibstil aus der Sicht eines Priesters, der hier Ermittler spielt, gefällt mir sehr gut. Einziger Nachteil dieser Geschichte: einige Fragen bleiben unbeantwortet, v.a. ob es Norbert wirklich damals wirklich war. Außerdem muss es "Nougat" statt "Nugat" heißen.

16. Ansichtssache:
Musste die Geschichte 2 x lesen bis ich mich auskannte. Fand die Geschichte nicht als Krimi und insgesamt auch ziemlich sinnlos und verwirrend. Hat mich nicht überzeugen können.

17. Bitte regen Sie sich nicht auf...
Absolut Top! Toller Krimi in sehr satirischem Schreibstil. Amüsante und spannende Krimikomödie.

18. Luft ohne Himmel:
Anfangs war die Geschichte etwas langwierig, wurde danach aber deutlich besser. Dennoch konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen.

19. Von Ewigkeit zu Ewigkeit:
Das Highlight dieses Buches, absolute Top-Story, auch wenn es sich dabei um keinen Krimi handelt. Eher klingt es wie eine Geschichte aus "Twilight Zone" oder "Outer Limits". Auch finde es nicht ganz passend zum Titel und dem Inhalt, wenn man alles verloren hat, da dies erst am Ende eintritt. Dennoch absolut spannende, interessante Geschichte in tollem Schreibstil. Würde gerne mehr von der Autorin lesen.

20. Leer:
Drama (kein Krimi) in gutem Schreibstil, aber ohne jegliche Höhepunkte.

 

Fazit: Viele Geschichten passen nicht in das Genre Krimi, sondern meist eher in die Kategorie Dramen. Die Geschichten sind wie Licht und Schatten - manche haben den Wow-Effekt, während manch andere nicht zu überzeugen wissen. Leider auch nicht die beste Papierqualität.

Wer gerne Kurzgeschichten liest, um Autoren und deren Schreibstil kennenzulernen, dem kann ich dieses Buch empfehlen. Da die Geschichten so unterschiedlich sind, wähle ich als Bewertung den Durchschnitt - 3 Sterne. (1 - 5 Sterne).