Rezension

Leider sehr unrealistisch

Be mine -

Be mine
von J. Gerhardt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Diese Geschichte wird aus den Perspektiven von Olivia und Tae-sung erzählt und ist der erste Teil der Dilogie über ihre Liebesgeschichte.

Als Musikliebhaberin und K-Pop-Fan hat mich die Beschreibung sofort angesprochen.
Olivia ist im letzten Jahr ihrer Schulzeit und verkuckt sich in einen koreanischen Mitschüler, der gerade erst und nur für ein halbes Jahr an ihre Schule gewechselt hat. Stück für Stück lernen sie sich besser kennen, verbringen Zeit zusammen und kommen sich näher - aber obwohl Olivia den Eindruck hat, dass Tae-sung ihre Gefühle erwidert, erzählt er nur sehr wenig von sich und verhält sich immer wieder merkwürdig.
Ich konnte sowohl Olivia, als auch Tae-sung grundsätzlich gut leiden, die Geschichte konnte mich fesseln und sprach auch einige schwere und wichtige Themen an. Der Handlungsort London und die Beschreibungen haben mir ebenfalls gut gefallen. Das Thema K-Pop und die besonderen Umstände dieses Business spielen zwar eine zentrale Rolle für den Plot, nehmen aber ansonsten nur wenig Raum in der Handlung ein.

Leider wurde ich trotz dieser positiven Aspekte von der Geschichte enttäuscht, was zum Großteil an der mangelnden Glaubwürdigkeit lag. Für mich war das gesamte Setting (der Zeitpunkt für Tae-sung's Pause von der Band, wie ungeschützt er währenddessen in London lebt) sehr unrealistisch. Vor allem konnte ich mir aber nicht mal im Entferntesten vorstellen, dass die simple Änderung von Tae-sung's Augen- und Haarfarbe dafür sorgen sollte, dass ihn niemand erkennt - nicht mal Olivias Freundin, ein absoluter Fan der Band. Und über Olivia und ihre Blauäugigkeit, mit der sie sämtliche offensichtliche Hinweise als Zufälle abtat oder absichtlich ignoriert hat, habe ich mich leider zunehmend aufgeregt.
Auch die Gefühle der beiden füreinander kamen für mich aus dem Nichts und waren für mich lange Zeit nicht spürbar. Tae-sung hatte das Herz am richtigen Fleck, aber seine Unentschlossenheit, sein wiederkehrendes Gedankenkaroussel und seine zunehmenden Lügen nicht nur Olivia, sondern auch seiner Band gegenüber, konnte ich nicht nachvollziehen.

Fazit:
Insgesamt haben einige wenige, aber dafür umso schwerer wiegende unrealistische Umstände dazu geführt, dass ich das Buch nicht genießen konnte, sondern mich stattdessen sehr über die Protagonisten geärgert habe. An sich handelt es sich hier um den ersten Teil einer schönen Geschichte, ich konnte sie aber leider nicht genießen. Ich werde dem zweiten Teil dennoch eine Chance geben, in der Hoffnung, dass mich dieser mehr begeistern kann und vergebe 3,5 Sterne.