Rezension

Leider sehr schwach

Der Zirkel. Sie wollen dich. Sie finden dich. -

Der Zirkel. Sie wollen dich. Sie finden dich.
von Leon Sachs

Bewertet mit 1.5 Sternen

 

Johanna Böhm besucht die Polizeiakademie, um sich ihren Traum zu erfüllen und Polizistin zu werden. Sie hatte eine schwere Kindheit und Jugend und hat ihrer Familie komplett den Rücken zugekehrt. Doch eines Tages holt sie ihr altes Leben wieder ein in Form ihres Vaters, dessen Bild sie auf einem Plakat entdeckt. Er ist nun Vorsitzender einer rechtsgerichteten Partei, die bei der nächsten Wahl gute Chancen auf die Mehrheit hat. Als Johanna erfährt, dass drei Menschen aus ihrer Vergangenheit ermordet wurden, weiß sie, dass das kein Zufall sein kann. Auch ein ehemaliger Mitarbeiter des militärischen Abhördienstes hat die Verbindung zu Johanna gezogen. Er zwingt sie, mit ihm zusammenzuarbeiten. Gemeinsam decken sie eine Verschwörung auf, die die Demokratie in Deutschland zum Einsturz bringen könnte. 

So weit, so spannend, sollte man meinen. Der Einstieg in die Geschichte ist erstmal recht behäbig. Johanna war mir aber zumindest sympathisch. Während ich weiterlas und auf die Spannung wartete, fiel mir allerdings eine Sache zunehmend negativ auf und zwar der Schreibstil des Autors. Da er eigentlich Journalist ist, hätte ich nicht damit gerechnet, aber die Geschichte wird geprägt von schwülstigen und pathetischen Formulierungen sowie von merkwürdigen Metaphern und Vergleichen. Hier ein Beispiel: „Ihre Haut war knochentrocken. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die ständig eine Handcreme bei sich hatten. Sie trug schon so genug mit sich herum. Wie die kleinen Risse in ihren Händen und in ihrem Leben." S. 189

Außerdem kristallisierte sich immer mehr heraus, dass der Autor seine Figuren sehr holzschnittartig entworfen hat: die Guten sind absolut gut, schlau usw., die Bösen abgrundtief böse. Es wird kein Klischee ausgelassen und das war wohl auch der Grund, warum weder Figuren noch Geschichte auf mich überzeugend und lebensecht wirkten. Ich habe dem Autor die Geschichte schlichtweg nicht abgekauft. 

 

Fazit: Ich weiß nicht, als was ich dieses Buch bezeichnen soll, als guten Thriller jedenfalls nicht. Die Geschichte war nicht rund, die Figuren nicht lebensecht und beim Schreibstil rollten sich mir die Zehennägel auf. Leider keine Empfehlung, ich vergebe 1,5 Sterne, aufgerundet auf zwei.