Rezension

Leider kein LEsegenuss

Ischgler Schnee -

Ischgler Schnee
von Gert Weihsmann

Bewertet mit 2 Sternen

Gleich vorweg, dieser Krimi hat mir nicht gefallen. Doch zum Inhalt:

 

Kurz nach dem Ski-Opening-Wochenende Im Tiroler Wintersportort Ischgl, deckt Inspektor Gruber, der Dorfpolizist durch Zufall eine Mordserie an fünf Personen auf. Für die örtliche Exekutive ist dies ein paar Nummern zu groß, weshalb ein (!) Kriminalbeamter aus Wien ins Paznaun geschickt wird, um den Täter zu fassen. Schon allein das ist unglaubwürdig. Dann werden weitere vier Menschen beinahe direkt vor den Augen des Kriminalbeamten getötet.

Ohne Soko, ohne Verstärkung tappt der, ursprünglich aus der Bezirkshauptstadt Landeck stammende, Polizist Harald Selikovsky in Ischgl herum.

Dann plötzlich fügt sich alles zu einem Bild zusammen und Selikovsky macht sich mit Gruber und einem alkoholkranken Piloten per HUbschrauber auf die Jagd nach dem Täter ...

 

Meine Meinung:

 

Der Titel „Ischgler Schnee“ ist sehr gut gewählt, denn es gibt nicht nur das gefrorene Wasser, sondern auch Kokain im Überfluss. Ischgl, seit dem Corona-Cluster im Vorjahr im Fokus von fern und nah, ist mir auch nicht unbekannt. Im Sommer des Jahres 1988 habe ich mehrere Wochen dienstlich im Paznauntal verbracht. Das und meine Neugier auf neue Autoren, war mit ein Grund, diesen Krimi lesen zu wollen. Damals hat der Ort im Sommer einer Geisterstadt geglichen. Es scheint, als hätte sich Ischgl nicht unbedingt zum Vorteil entwickelt.

 

Doch zurück zum Buch. Es gibt zahlreiche Fragen, die nicht schlüssig beantwortet werden. Warum ändert der Täter seine „Arbeitsweise“? Statt Gift ins Getränk nun brachiale Gewalt? Warum zerstückelt er ein 10-jähriges Urlauberkind? Ist der Hass auf die saufende, koksende und nur auf Halli-Galli ausgerichtete Menschenmenge sein Motiv? Wir werden‘s nicht erfahren, denn der Täter nimmt sein Geheimnis mit ins weiße Grab einer Lawine.

 

Ein eigenartiger Krimi, bei dem die Leser auch noch um die Auflösung dieser Fragen betrogen wird.

 

Der Schreibstil ist auch nicht so meines. Autor Gert Weihsmann, bringt zahlreiche Handlungsstränge in Ischgl zur Eskalation. Allerdings sind es durchwegs kaputte Typen, die den Weg nach Ischgl finden. Immer wieder beginnen verschiedene Protagonisten ihre Geschichte in der Ich-Form zu erzählen. Allerdings wird nicht deutlich, wann der Schwenk zu einer neuen Person passiert. Hier hätte eine deutliche Absetzung dem Leser helfen können, in die andere Perspektive zu schlüpfen.

Wie derzeit häufig, fehlen in der direkten Rede die Redezeichen und oftmals weiß man nicht, wer gerade spricht. Die verwendete Sprache ist derb und stößt häufig ab.

 

Renomée und Werbung für Ischgl ist dieser Krimi auf keinen Fall. Vermutlich wird er einigen doch gefallen, mir jedenfalls nicht.

 

Fazit:

 

Leider kein Lesegenuss. Hier kann ich gerade noch 2 Sterne vergeben.