Rezension

Leider etwas enttäuschend

WHERE MY Love BELONGS - Sunrise Glow -

WHERE MY Love BELONGS - Sunrise Glow
von Vanessa Fuhrmann

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe mich sehr auf „Where my love belongs“ gefreut, da ich Band eins total gut fand und extrem neugierig war, wie die Geschichte von Fay, Garret und Grover weitergehen und ihr Ende finden würde. Der zweite Band der Reihe konnte mich leider nicht so sehr überzeugen und hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen, doch war es dennoch schön nochmal in die Story zurückzukehren.

 

Ich bin recht gut in die Geschichte reingekommen, sie schließt schön an das Ende des ersten Teils an und greift auch nochmal ein paar Geschehnisse auf, sodass man sich nochmal gut an alles erinnern kann. Auch Vanessa Fuhrmanns Schreibstil konnte mich wieder überzeugen, er liest sich sehr schnell und angenehm und ist bildlich, sodass ich mir vieles auch total gut vorstellen konnte. Manchmal bin ich über ein paar Formulierungen gestolpert, doch insgesamt hat der Schreibstil und die Wortwahl auch gut zu den Charakteren gepasst und ihnen nochmal mehr Leben und Authentizität geschenkt. 

 

Fay mochte ich in diesem Teil tatsächlich etwas weniger als im ersten. Sie war mir zwar schon noch sympathisch und ich finde wundervoll, was für eine starke und selbstständige Frau sie ist und wie sie ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Trotz allem was ihr passiert ist, wagt sie es wieder zu träumen, steht für sich selbst ein und gibt nicht auf, auch wenn sie mal zusammenbricht, doch war sie mir in vielen Momenten zu sprunghaft und hat teils auch echt mit den Gefühlen der Leute gespielt. Einige ihrer Entscheidungen und Reaktionen waren für mich einfach nicht nachvollziehbar, weshalb auch die Bindung, die ich zu ihr hatte, ein wenig verloren gegangen ist. 

Grover, aber vor allem Garret hingegen mochte ich weiterhin echt gerne, auch wenn ich Verhalten teils echt kindisch und unreif und grad im Bezug auf Fay auch einfach nicht richtig fand. Die beiden sind echt komplett unterschiedlich, doch ergänzen sie sich auch sehr gut und die Verbindung zwischen ihnen war auch sehr besonders. Sie haben auf unterschiedliche Weisen im Leben kämpfen müssen, doch ist Garret auf jeden Fall der charakterstärkere von beiden. Beide haben sich weiterentwickelt, Grover lernt sich auch mal durchzusetzen, nicht nur auf seinen Vater zu hören und zu seinen Fehlern zu stehen und Garret zeigt eine ganz andere Seite und viele Gefühle und ist bereit zu vergeben, was ich wirklich toll fand und besonders Garret ist mir durch seine Entwicklung nochmal viel sympathischer geworden.

Wen ich die meiste Zeit einfach fast gar nicht leiden konnte, war Timber. Er war für mich einfach total oberflächlich, unecht und sehr besitzergreifend, was ihn mir echt unsympathisch gemacht, nur nach einer Aktion von ihm gegen Ende konnte ich etwas mehr Sympathie für ihn aufbringen. 

Sehr gerne mochte ich dafür Rhona, die einfach total freundlich und liebenswert war, und ich fand es schön, noch etwas von ihr mitzubekommen. 

Eine Sache, die mich aber wirklich gestört hat, war, wie alle mit der Situation und dem Verhältnis zwischen Fay und den Zwillingen umgegangen sind. Von den Nebencharakteren wurde es oft teils komplett ignoriert und auch den Umgang von Fay, Grover und Garret mit dem ganzen, konnte ich einfach nicht verstehen. 

 

Die Liebesgeschichte ist wirklich außergewöhnlich, doch hat sie mir an sich echt gut gefallen. Wo im ersten Band noch Grovers Gefühle für mich spürbarer waren, waren es jetzt auf jeden Fall Garrets, insgesamt hat mir aber ein wenig die Tiefe in der Lovestory gefehlt und oft gab für mich anstatt der starken Gefühle nur eine sexuelle Anziehung. Doch fand ich sehr schön, dass auch diese außergewöhnliche Liebe ihren Weg gefunden hat, ich mochte die Entwicklung sehr gerne, besonders auch wie Fay sich immer sicherer wurde, was sie wirklich fühlt. 

In der Story selbst hat es mir leider in der meisten Zeit an Spannung gefehlt. Alles geht recht langsam voran und insgesamt passiert auch nicht wirklich viel, weshalb das Buch echt auch einige Längen hatte und mich meistens einfach nicht mitreißen konnte. Immer mal wieder kam dann ein wenig mehr Spannung auf, die dann aber relativ schnell wieder nachgelassen hat, und es gab kleinere Überraschungen und Wendungen, doch im Großen und Ganzen war die Story für mich ziemlich vorhersehbar. Zudem hatte ich das Gefühl, dass vieles unnötig in die Länge gezogen wurde und teils waren Geschehnisse, wahrscheinlich bedingt durch das Verhalten der Charaktere, echt ein wenig unrealistisch. Ich habe mich jetzt beim Lesen nicht komplett gelangweilt oder durch die Seiten quälen müssen, doch habe ich einfach viel mehr Spannung erwartet. 

Die Auflösung mancher Konflikte gingen mir dann doch ein wenig zu schnell, sie wurden teils in ein paar Sätzen einfach abgehandelt, doch insgesamt hat mir das Ende schon gefallen, es war wirklich sehr schön und hat die Geschichte gut abgerundet. 

 

Fazit: Nach einem sehr guten ersten Band hat mich Band zwei dann doch ziemlich enttäuscht. Zwar mochte ich den flüssigen Schreibstil, die außergewöhnliche Liebesgeschichte sehr gerne und auch die Zwillinge waren mir sehr sympathisch und haben sich toll weiterentwickelt, doch ist meine Bindung zu Fay durch ihr Verhalten verloren gegangen, die Story war nicht sehr spannend und recht vorhersehbar, die wirklich tiefen Gefühle haben mir gefehlt und das Verhalten der Charaktere echt oft unverständlich. Das Ende kam ein wenig schnell, doch rundet es die Story gut ab und insgesamt habe ich Fay, Garrets und Grover und ihre Geschichte wirklich gerne gemocht.