Rezension

Leider erst in der zweiten Hälfte überzeugend...

Böses Licht -

Böses Licht
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3 Sternen

Meinung:

Den Auftakt in diese neue Reihe von Frau Poznanski fand ich im Kern durchaus interessant, wenn auch noch nicht völlig überzeugend. So hatte ich aber doch die Hoffnung, dass sich im 2. Teil mehr Spannung einstellt und sich auch die Sache mit dem geheimnisvollen Täter aufklärt.

Beide Hoffnungen haben sich leider nicht erfüllt. Zum einen fand ich den 2. Fall nicht so spannend und brisant, wie den im Auftakt. Es passieren Morde und Drohungen am Theater, aber so wirkliche Spannung kam bei mir dabei leider kaum auf. Die Ermittlungen treten recht lange auf der Stelle und an sich fand ich den Fokus einfach zu sehr auf das Theater gelegt.

Denn auch dieses Mal gibt es neben Polizistin Fina einen 2. Protagonisten, nämlich den Regieassistenten David, aus dessen Perspektive wir auch einen Großteil der Handlung erleben und irgendwie konnte mich diese Perspektive überhaupt nicht fesseln. Seine Gedanken drehen sich zu sehr um seine Gefühle für die Schauspielerin Aurora, die Eifersucht auf andere und den Fokus darauf, wie schlecht er als Assistent behandelt wird.

Aber auch die Ermittlerperspektive konnte mich leider lange nicht fesseln. Das Mobbing von Finas Kollegen Oliver geht weiter und auch sie selbst hat mich im Umgang mit ihrer Schwester nur wenig überzeugt. Ich hatte etwas das Gefühl ein Drama zu lesen, wo die handfesten Krimi-Ermittlungen nur einen Bruchteil des Handlung einnehmen.

Und auch die Perspektive des geheimnisvollen Anonymen ist wieder da. Genauso undurchsichtig und düster wie im Auftakt, auch wenn nun schon ein paar Vermutungen machbar sind, weshalb er diesen Menschen den Tod wünschen könnte. Aber Aufklärung gibt es leider immer noch keine.

Dementsprechend war ich auch echt enttäuscht und schon kurz davor, die Geschichte abzubrechen. Ein wirklicher Segen war der Ortswechsel nach Wien und das unerwartete Wiedersehen mit dem Wiener Ermittlungsduo Beatrix und Florin aus der früheren Krimi-Reihe der Autorin. Es hat Spaß gemacht, die beiden wiederzusehen, zu erfahren, wie es ihnen ergangen ist und vor allem auch ihr Umgang mit Fina und Oliver. Da Fina nun einen Trumpf gegen Oliver in der Hand hat, hat sich dessen Verhalten geändert und es ist möglich, dass ihre Umgang miteinander besser wird.

Auch die Auflösung der Mordfälle hat mir durchaus zugesagt. Es wurde alles von langer Hand geplant und gut durchdacht und war für mich durchaus nachvollziehbar, wenn auch nicht weniger hinterhältig. Somit hat das Ende diesen Krimi wirklich noch herausgerissen.

Sprecherin Julia Nachtmann hat wieder einen soliden Job gemacht und zumindest noch etwas dafür gesorgt, dass ich bei der Stange geblieben bin.

Fazit:

Leider konnte mich diese Fortsetzung erst sehr spät fesseln und unterhalten. Die erste Hälfte fand ich extrem langweilig, die Charaktere nervig und die Handlung oft in Nebensächlichkeiten verloren. Der Ortswechsel nach Wien hat der Geschichte sehr gut getan, vor allem das Wiedersehen mit dem früheren Ermittlerduo Beatrix und Florin und der neue Umgang, den die beiden in die Geschichte gebracht haben. Auch das Ende fand ich dieses Mal überzeugender und durchdachter als beim Auftakt. Leider gibt es weiterhin wenig Infos zu dem geheimnisvollen Dritten und ich finde wirklich, dass es langsam an der Zeit wäre, dessen Hintergründe zu beleuchten und aufzudecken. Somit hätte ich für die erste Hälfte 2 Sterne vergeben, für die zweite aber gute 4, weshalb am Ende eine Bewertung von soliden 3 herauskommt.