Rezension

Leichenfund in der Bretagne

Auszeit - Tommie Goerz

Auszeit
von Tommie Goerz

Bewertet mit 5 Sternen

Der fränkische Kriminalkommissar Friedemann (Friedo) Behütuns wird von seinem Chef wegen einer politischen Biergarten-Schimpftirade, die ein Journalist aufgegriffen hat, zu einer sechswöchigen AUSZEIT verdonnert. Aus sentimentalen Erinnerungen heraus fährt er in die Bretagne und mietet sich ein abgelegenes Ferienhaus am Meer. Kurz nach seiner Ankunft werden zwei Nürnberger Eheleute im Nachbarort Kercambre ermordet. Aus regionalem Interesse heraus, recherchiert Friedo auf eigene Faust. Auch weil sein Instinkt ihm sagt, dass die französische Polizei einer falschen Fährte folgt. Behütuns findet immer mehr Spuren, die in die Vergangenheit zur Zeit des Drittes Reichs, der Besatzung Frankreichs und zu jüdischen Emigranten führt.

Der Autor schafft es gleich mit den ersten Sätzen den Leser für Kommissar Behütuns einzunehmen. Auf sehr sympatische Weise nimmt man an den teilweise sprunghaften Gedankengängen des Kommissars teil. Am Ende des Buches hat man das Gefühl, das Friedo Behütuns ein guter Bekannter ist, den man schon lange kennt. Gleichzeitg wird aber auch ein Stück Geschichte vermittelt. Die Rückblenden in die Vergangenheit werden in einem anderen Sprachstil wiedergegeben, was den Eindruck erweckt, dass man zwei parallele Geschichten liest. Der langsam aufgebaute Spannungsbogen führt zu einem unvorhersehbaren Finale in den Allgäuer Alpen.

Obwohl dies schon der 4. Fall von Kommissar Behütuns ist, können auch Erstleser diesen Krimi lesen, weil es sich um einen in sich geschlossenen Fall handelt. Mich hat das Buch so gefesselt, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte.