Rezension

Lebensnahes und humorvolles Plädoyer für den richtigen Umgang mit den eigenen Kraftrservern

Nein ist manchmal das bessere Ja - Lysa TerKeurst

Nein ist manchmal das bessere Ja
von Lysa TerKeurst

Worum geht es in dem Buch genau? Das Thema ist schlicht und ergreifend: Lerne eine Entscheidung gut zu überdenken und auch einmal Nein zu sagen anstatt ein halbherziges Ja aus einer vermeindlichen Verpflichtung heraus auszusprechen. Ein Ja, welches erst das Gewissen beruhigt, uns aber später Zeit, Nerven und Kraftreserven kostet.

Wir bürden uns oft zu viel auf, obwohl wir wissen, dass wir dann nicht jedem einzelnen Projekt genügend Aufmerksamkeit widmen können.

Anderen Helfen, andere unterstützen artet schnell in Stress aus, in eigener Unzufriedenheit, oder auch in innerer Zerrissenheit. Das erlebt die Autorin, die sehr aktiv in ihre Glaubensgemeinschaft eingebunden ist, am eigenen Leib.

Terkeurst möchte uns ans Herz legen sehr gut abzuwägen und auch die Entscheidung zu Ende zu denken. Was hat unser „Ja“ für eine bestimmte Sache für Folgen in anderen Bereichen? Können wir alles meistern, was wir uns an Verantwortung aufladen? Bleibt uns noch genug Zeit für uns selbst? Und zu guter Letzt auch die Frage: Gefallen wir damit Gott?

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Meine Eindrücke:

„The Best Yes“, das beste Ja, heißt die Kernaussage im originalen Wortlaut. („Das Ja, das dran ist“ wurde leider im Deutschen daraus, was ich bedauerlich finde, weil es nicht so eingängig ist und verkomplizierend wirkt, denn es liest sich holprig).

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Also, „The Best Yes“ „Nein ist manchmal das bessere Ja“ ist eine gelungene Aufforderung weise Entscheidungen zu treffen, oder schlichtweg auch in sich hineinzuhorchen, ob man nicht doch besser nein sagt.

Nicht jedes Ja ist gut, sondern manchmal ist ein Nein die weisere Entscheidung. Warum das so ist erklärt die erfolgreiche Autorin in diesem Buch.

Lysa Terkeurst hat eine wunderbare, sehr persönliche Art den vornehmlich weiblichen Leser anzusprechen.

Sie steigt sofort mit einer Geschichte aus ihrem Alltag als Mutter ein. Anhand ihrer persönlichen Erlebnisse, schafft sie es sofort den Leser für sich einzunehmen und beschreibt sehr anschaulich die Dinge, die ihr wichtig sind.

Sie hat einen wunderbar lebendigen und humorvollen Schreibstil, mit dem sie uns durch ihr oft pragmatisch scheinendes Leben führt.
Was immer sie auch zu sagen hat, sie sagt es uns wie sie es ihrer besten Freundin erzählen würde. Ehrlich und frei vom Herzen weg. Sie scheut sich nicht die Verzweiflung einer ganz normalen Mutter, Frau, Freundin, aber auch einer glaubenden, praktizierenden, hilfsbereiten Christin offenzulegen.

Sie wirkt einfach herrlich menschlich unperfekt. Lysa Terkeurst ist eine von uns. Daher hört man ihr gerne zu. Daher lese ich gerne ihre Bücher. Zumal diese Bücher nie mit erhobenem Zeigefinger, oder gar Vorschriften daherkommen.

Nein, Die Autorin bleibt ihrem Plauderton treu und so schleichen sich ihre Ratschläge als unaufgeregte Gedankengänge wie im Vorbeigehen in unser Bewusstsein.

Erwähnenswert sind dennoch die hervorgehobenen Merksätze. Diese sind durchaus praktisch, weil man so bestimmte Themen und Abschnitte gut wiederfindet um sie noch einmal lesen zu können. Das erleichtert auch ein späteres Nachschlagen.

Mein Fazit:

Ein ganz unterhaltsames, leicht geschriebenes Buch für Frauen, die gerne wissen möchten, warum es sinnvoll ist einen Gang zurückzuschalten.

Warum es wichtig ist, sich erst einmal weitreichende Gedanken zu machen, bevor man einem Bittsteller eine Hilfszusage macht. Und warum es manchmal sogar besser ist loszulassen, „anderen den Vortritt zu lassen“ und dieses eine Mal nicht zu helfen. Es hat alles einen tieferen Sinn.

„Nein ist manchmal das bessere Ja“ ist ein unaufdringlicher Wegbereiter hin zu einem stressfreieren Leben im Einklang mit Gott, seinen Mitmenschen und letzten Endes auch mit den eigenen Kraftreserven.

Ein Buch, das sich eignet um es immer mal wieder in die Hand zu nehmen und Passagen zu rekapitulieren wenn man wieder vor der Frage steht "Ja, oder Nein?"

Dieses Buch ist ein JA!