Rezension

Leas zweiter Fall

Alsterwasser - Werner Färber

Alsterwasser
von Werner Färber

Bewertet mit 4 Sternen

Lea hat ihre Freunde aus der Umweltgruppe zu einem Abendmenü eingeladen. Das Essen ist ausgezeichnet, die Stimmung gut, als plötzlich Kriminaloberkommissar Lennart Fahnenberg in der Tür steht. In der Alster hat man eine Tote gefunden. Einige der Anwesenden kennen sie, denn Iris Becker war als Spitzel in ihre Gruppe eingeschleust worden und erst vor kurzem aufgeflogen.

Der Autor hat einen spannenden Krimi in nördlichen Gefilden geschrieben. Das Buch lässt sich gut lesen.

Die Protagonisten wurden gut charakterisiert. Lea ist eine begnadete Köchin. Gegenüber den Aussagen von Lennart ist sie skeptisch, weil sie glaubt, Iris vor wenigen Tagen begegnet zu sein. . Deshalb stellt sie eigene Ermittlungen an. Dabei kann sie sehr hartnäckig sein und sich gern einmal über Recht und Gesetz hinwegsetzen. Allerdings hat sie auch ein turbulentes Privatleben. Seit einiger Zeit ist sie mit Phil zusammen, der in Berlin lebt. Aber zwei weitere Männer machen sich mehr oder weniger still Hoffnung, bei Lea Chancen zu haben. Einer ist Richard aus der Umweltgruppe, der andere der Kriminaloberkommissar.

Der Schriftstil des Buches ist dem Genre angemessen. Das zeigt sich insbesondere in den fein herausgearbeiteten Dialogen und der detaillierten Beschreibung von Land und Leuten. In den Gesprächen zwischen Lea und Phil schwingen Zuneigung, aber auch gegensätzliche Meinungen mit. Leas Alleingänge setzen die entsprechenden Spannungshöhepunkte. Ihre Fähigkeit, Leute geschickt ausfragen zu können, sorgt häufig für einen Fortgang der Handlung. Gekonnt werde ich als Leser auf manch falsche Fährte geführt. Dazu dienen auch die unbedachten Äußerungen und die irrationalen Handlungen von Richard. Interessant fand ich die Gespräche zwischen Lennart und Lea über den Umgang mit gesundheitlichen Problemen, auch wenn ich das nicht so absolut sehen würde.

Das Buch wird ergänzt durch die Rezepte für alle in der Handlung genannten Gerichte.

Das Cover mit dem Blick übers Meer wirkt eher unscheinbar für einen Krimi.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung war logisch konstruiert, die Protagonisten sympathisch und der Schriftstil angenehm zu lesen.