Rezension

Kurzweiliger Fantasyroman aus der Reihe um Jakob Wolff, den man auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen kann

Jakob Wolff - Die schwarze Hexe -

Jakob Wolff - Die schwarze Hexe
von Crystal Tanuki

Bewertet mit 4 Sternen

Mit diesem Buch legt die Autorin Crystal Tanuki den inzwischen bereits neunten Roman rund um den Hexenmeister Jakob Wolff und seine Weggefährtin Lieselotte „Lilo“ Wagner vor. Die Reihe wurde von Tanja Kummer konzipiert, die bislang auch drei Bände beigesteuert hat. Inzwischen wird die Reihe von wechselnden Gastautoren fortgesetzt. Für Crystal Tanuki ist es der erste Beitrag zur Reihe und zugleich ihr Debüt im Romanbereich, zuvor hat sie aber bereits einige Kurzgeschichten veröffentlicht.

Für mich war es dabei die erste Begegnung mit Jakob und Lilo und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier Vorkenntnisse aus den früheren Bänden fehlen würden. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem gibt es zu Beginn des Buches eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse. Die Bände der Reihe erscheinen auch nicht in chronologischer Reihenfolge, so dass sich dieser Band, der im Jahr 1498 spielt, zeitlich an Position 4 einordnet.

Obwohl sich Lilo von Jakob getrennt hat, nachdem er ein Kind mit einer anderen Frau gezeugt hat, liegt ihr sein Wohlergehen immer noch am Herzen. Als sie von einer mysteriösen schwarzen Hexe erfährt, die offenbar Tote wieder zum Leben erwecken kann, zögert sie so auch keine Sekunde und macht sich sofort auf den Weg zu ihr, denn diese Fähigkeit könnte eine Möglichkeit bieten, Jakob von seinem Fluch zu erlösen, an dem Lilo auch eine Mitschuld trägt.

Auf knapp über 100 Seiten entwickelt die Autorin eine spannende Geschichte mit durchweg gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Im Mittelpunkt des Geschehens steht dabei Lilo, Jakob Wolff greift hier erst relativ spät ins Geschehen ein. Der packende und sehr flüssige Schreibstil lassen einen beim Lesen nur so durch die Seiten fliegen. Trotz des eher geringen Umfanges entwickeln die Figuren und auch die Geschichte aber doch ausreichend Tiefe, um für eine satte Portion Fantasy-Unterhaltung zu sorgen.

Ein kleiner, aber feiner Fantasy-Roman, der sich relativ schnell wegliest und so einen perfekten Lesespaß für zwischendurch bietet.