Rezension

Kurzweilig

Fifty Shades of Grey - E L James

Fifty Shades of Grey
von E L James

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eigene Meinung:

Cover: Das ist nicht das Original-Cover, sondern das vom Movie Tie-in mit den Protagonisten des Filmes. Und es ist sehr sinnlich. So stelle ich mir die Figuren auch vor, nachdem ich das Buch gelesen habe. Also eindeutig ein sehr treffendes und ansprechendes Cover.

Inhalt/Geschichte:  Ich habe mich sehr lange vor diesem Buch gedrückt. Bisher hab ich aus dem Genre Erotik eigentlich nie etwas gelesen. Doch die Bücher von Jessica Sorensen haben mich zumindest in das Genre Romance eingeführt und die Sexszenen dort sind für meine bisherigen Leseerfahrungen auch schon echt heftig. Doch SM war auch für mich Neuland. Nachdem ich so viel Schlechtes über diese Bücher gelesen habe: Von wegen “schlechter Schreibstil, billig, unglaubwürdig. Was für prüde Hausfrauen.”, hab ich mich nicht rangewagt. Doch nachdem jetzt der Film in die Kinos kommt, wurde ich dann doch neugierig, was sich hinter diesem Bestseller verbirgt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zum Schreibstil unter mehr, aber zum Inhalt kann ich nur sagen: ganz normale Liebesgeschichte mit viel Sex- und SM-Szenen. Im Grunde wird auch hier nur mit Wasser gekocht. Schüchternes, naives und unschuldiges Mädchen trifft selbstbewussten und ziemlich emotional verkorksten, aber sexuell erfahrenen Mann. Sie verliebt sich in ihn, er auch, aber kann es nicht so zeigen. Beide scheinen nicht zusammenzupassen. Beides irgendwie Motive, die man in jedem Schnulzenroman findet. Und dann das Skandalöse: die Sexszenen! Also ich muss sagen, mich konnten die nicht wirklich er- bzw. anregen und was sie auf keinen Fall waren, war skandalös. Da hat Sorensen mehr ausgelöst bei mir. Einfach weil es leidenschaftlich und romantisch war. Die Romantik fehlt hier ein wenig. Aber schockierend fand ich die Szenen nun auch wieder nicht. Die SM-Elemente gingen noch. Einige der Sexszenen waren nicht mal allzu ungewöhnlich auch für “normale” Haushalte. Was mir aber viel mehr gefallen hat, waren die eMail-Kontakte zwischen den beiden: witzig, originell, schlagfertig. Da kam auch etwas Romantik auf. Das waren die Momente, wo es zwischen den beiden geklickt hat. Und schließlich war es auch das, was mich das Buch hat schnell weglesen lassen. Zwischen den Hauptfiguren knistert es. Sie sind verliebt und ich will einfach wissen, ob es Christian hinkriegt, sich mehr auf ein “normales” Liebesleben mit Ana einzulassen. ich will wissen, was hinter seinem verhalten steckt.

Charaktere: Ich finde Christian Grey schon irgendwie faszinierend. Ich frage mich genauso wie Ana: was hat ihn so verkorkst? Er ist sinnlich, kann romantisch sein und dann wieder grob und mysteriös, verschlossen. 

Und dann Ana. Die ist mir ein wenig zu schüchtern und tollpatschig. Etwas unglaubwürdig, dass sich ein angeblich so schöner Mensch, der im Innern eigentlich doch recht schlagfertig ist, am Ende so unsicher ist. Dennoch kann ich mich gut mit ihr identifizieren. Bin auch sehr tollpatschig :-).

Stil/Gliederung: Sicher es gibt ein paar Schwachstellen. Mich nervte die häufigen Bemerkungen zu “My inner Goddes” and “my conscience”. Vor allem “The Inner Goddes”  hat eindeutig zu viel Freiraum bekommen Das hätte es nicht gebraucht. Ansonsten ist James sicher keine Jane Austen, aber es liest sich schnell und flüssig durch. 

Fazit:

Muss man nicht gelesen haben, ist aber kurzweilig. Alles in allem ist es auch nur eine Liebesgeschichte mit Sex-/SM-Elementen. Und nun bin ich neugierig. Wird es Christian schaffen, sich Ana zu öffnen. Werden wir erfahren, warum er so ist? Ich kann es kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen. Und nein, nicht wegen der Sexszenen. Die haben mich nicht wirklich berührt. Nein wegen der Beziehung zwischen den beiden.

Handlung: 8/10
Charaktere: 8/10
Schreibstil: 6/10
Spannung: 7/10

Gesamt: 7 von 10 Punkten