Rezension

Krimispaß mit Genuss

Pudding Pauli deckt auf
von Christine Nöstlinger

Ein sympathisch-pfiffiges Pärchen sind der Pauli Pistulka und die Rosi. Beide sind 11 Jahre alt und schon seit der Grundschulzeit befreundet. Dabei profitieren sie von geschickter Arbeitsteilung: während die Rosi die Mathematikhausaufgaben für ihren Freund mit erledigt, kocht dieser ein köstliches Mittagessen. Denn zwei Ks sind wichtig in „Puddings“ Leben: Kochen und Kriminalfälle-Knacken. Als der Hund seiner Nachbarin Frau Mader auf mysteriöse Weise verschwindet, wollen Pauli  und Rosi der Sache auf den Grund gehen. Sie entdecken, dass schon andere Hunde aus dem Wohnviertel plötzlich fort und Tage später wieder aufgetaucht waren und forschen nach. Schon bald finden sie eine Spur…

 

Im Mittelpunkt dieser heiteren, warmherzigen Geschichte stehen natürlich die Kinder, die Erwachsenen handeln als Randfiguren. Als Verfasserin realistischer Kinder- und Jugendliteratur beschreibt Nöstlinger auch in „Pudding Pauli“ die Realität vieler moderner Familien; denn Paulis Eltern sind geschieden, was in den Augen des Jungen aber den Vorteil hat, doppeltes Taschengeld zu bekommen.

 

Den lockeren, umgangssprachlichen Ton, den Nöstlinger in ihrem Buch anschlägt, trifft die Schauspielerin Livia Klein mit ihrer Art desVorlesens hervorragend. Es macht Spaß, ihr zuzuhören; denn sie versteht es wunderbar, dem Hörer die Spannung der Geschichte, aber auch die witzigen, schlagfertigen Dialoge zu übermitteln. Der charmante Wiener Akzent verleiht der Geschichte zusätzlich Lokalkolorit.

Und wenn zum Schluss vielleicht der Magen knurrt, weil der Pauli gar so leckere Gerichte fabriziert, kann der junge Hörer nach Paulis Rezeptbüchlein etwas Köstliches nachkochen.