Rezension

Konsequente Spannung, interessante Charaktere und fantastisch anmutende Erfindungen

Teslas irrsinnig böse und atemberaubend revolutionäre Verschwörung - Neal Shusterman, Eric Elfman

Teslas irrsinnig böse und atemberaubend revolutionäre Verschwörung
von Neal Shusterman Eric Elfman

Inhalt:
Auch nach dem Beinahe-Armageddon durch den Asteroiden sind Nick und seine Freunde immer noch auf der Suche nach den fehlenden Teilen für den F.R.E.E.
Seltsame Phänomene treten immer gehäufter auf – denn der Asteroid zieht nun seine Bahnen in einer festen Umlaufbahn um die Erde. Plötzlich gibt es überall auf der Welt Polarlichter zu sehen und die statische Elektrizität steigert sich von Tag zu Tag.
Während Nick von der unvollständigen Maschine nahezu angezogen wird, verfolgt Petula ihre eigenen Ziele: Ein hochrangiges Mitglied der Accelerati zu werden.
Der Oberste Acceleratus wiederum wird zur Ruhe aufgefordert – denn selbst er hat einen Oberboss, dem er gehorchen muss, und dieser scheint ganz besondere Pläne mit den Jugendlichen zu haben.
 
Meinung:
Ich war absolut begeistert von „Teslas unglaublich geniales und verblüffend katastrophales Vermächtnis“, daher konnte ich die Fortsetzung kaum abwarten.
Ohne große Umschweife und mit nur ganz wenigen gezielten Rückblenden in Form von Erinnerungen setzte das Autorenduo mich in „Teslas irrsinnig böse und atemberaubend revolutionäre Verschwörung“ ab.
Die Menschheit hat die Beinahe-Kollision mit dem Asteroiden noch nicht wirklich verkraftet und verdrängt daher die neue Gefahr aus dem All: Polarlichter auch jenseits der Polarkreise und starke Funken, die man bei der Berührung mit jeglichem Metall schlägt, werden konsequent ignoriert. Nicht jedoch von Nick und seinen Freunden, die herausfinden, dass der Asteroid einen ganz bestimmten Zweck hat – und die Erde wieder einmal vernichten könnte, sollten Nick und die anderen es nicht schaffen, die F.R.E.E. zu starten.
 
Die Suche nach den fehlenden Teilen war wieder höchst unterhaltsam. Denn die Fantasie, die Shusterman und Elfman an den Tag gelegt haben, um wirklich „wissenschaftliche“ Erfindungen zu präsentieren, war auf höchstem Niveau: eine Harfe mit String-Saiten? Für Nikola Tesla nicht ungewöhnlich und so freute ich mich auf jedes weitere „verlorene Teil“, das die Gruppe aufspürte. Doch es ist klar, dass sie eine Verräterin in ihren Reihen haben, die egoistisch genug ist, um ihre vermeintlichen Freunde ans Messer zu liefern.
 
Der Schreibstil ist der Zielgruppe entsprechend einfach und flüssig zu lesen. Der Humor ist im zweiten Teil nicht gänzlich auf der Strecke geblieben, aber „Teslas irrsinnig böse und atemberaubend revolutionäre Verschwörung“ ist eindeutig ernsterer Natur.
Erneut wird die Geschichte von einem Erzähler geschildert, der absätzeweise in die Charaktere blickt. Die daraus resultierende Wechselwirkung zwischen den einzelnen Handlungssträngen gleicht einer Demonstration des Butterfly-Effekts. Die einzelnen Stränge griffen so perfekt ineinander, dass ich mich vor dem Autorenduo nur verneigen kann. Dabei ließen sie natürlich die Spannung niemals außer Acht. Denn in geschickten Momenten unterließ es der Erzähler einfach, mich zu informieren und zeigte mir stattdessen einen weiteren Charakter. So wurde ich durch die Seiten getrieben, bekam einen Einblick in das Innerste der Accelerati und die technischen Finessen, die der Organisation zur Verfügung stehen.
 
Die Bedrohung durch den Asteroiden steigerte sich immer weiter und gipfelte erneut in einem fantastischen Showdown und einem Ende, das ich so nicht erwartet hatte. Ich fiebere nun dem finalen Band entgegen.
 
Urteil:
„Teslas irrsinnig böse und atemberaubend revolutionäre Verschwörung“ steht seinem Vorgänger in nichts nach: Konsequente Spannung, interessante Charaktere und fantastisch anmutende Erfindungen hielten mich zwischen den Seiten. Für die wirklich unterhaltsamen Lesestunden bedanke ich mich mit 5 Büchern.
 
Wie auch schon beim ersten Band würde ich dieses spannungsgeladene und „wissenschaftlich-technische“ Jugendbuch auch ganz besonders männlichen Junglesern empfehlen, die vielleicht nicht ganz so viel zu Büchern greifen.

Die Reihe:
1. Teslas unglaublich geniales und verblüffend katastrophales Vermächtnis
2. Teslas irrsinnig böse und atemberaubend revolutionäre Verschwörung
3. Originaltitel: Hawking’s Hallway

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