Rezension

Kann ich leider nicht empfehlen, für mich war es eine Qual

Wer hier stirbt, ist wirklich tot - Maximo Duncker

Wer hier stirbt, ist wirklich tot
von Maximo Duncker

Bewertet mit 1.5 Sternen

Wer einen Provinzkrimi - wie vom Verlag versprochen - erwartet, wird enttäuscht. Statt dessen findet man einen nur selten unterhaltsamen Roman mit einer unsympathischen Hauptfigur und verschachtelten Sätzen vor, in dem so gut wie keine Spannung herrscht und man sich fragt: was soll das Ganze?

Inhalt
Kai Van Harm ist Journalist. Allerdings nur so lange bis sein Büro durch einen Bombenanschlag vernichtet wird. Büro weg, Job weg. Was tun? Seine Lösung: aufs Land ziehen. Dort macht er nicht wirklich viel, lässt sich gehen, ermittelt gar nicht und allzu viel mehr passiert dann auch nicht mehr. Wer und was hinter dem Anschlag steckte, wird in diesem Buch nicht geklärt.

Meine ausführlichere Meinung
Hier hat die Marketingabteilung des Verlages zu gut gearbeitet. Ich war von Cover und Klappentext begeistert und hatte mich richtig auf das Buch gefreut, musste dann aber feststellen, dass es sich hierbei um eine Mogelpackung handelt. Nicht überall wo Provinzkrimi draufsteht, ist auch Provinzkrimi drin.

Schon der Einstieg in das Buch verhieß nichts Gutes. Seitenlange, detaillierte Beschreibungen von Berlin, eine gesteltzte Schreibweise... es ist gewöhnungsbedürftig. Nach dem Anschlag hoffte ich auf etwas mehr Action, aber Pustekuchen. Van Harm, der ja eigentlich Journalist ist und als intelligenter Charakter bezeichnet wird, nimmt das alles einfach so hin, ist überfordert, wenn es um die Handhabung eines Navis gibt und einem dermaßen klischeehaften Denken unterworfen, wie man es gerade von einem kritischen Journalisten nie erwartet hätte. Auch die Provinz ist nicht wirklich Provinz.

Wäre ich mit einer anderen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen (also nicht Provinzkrimi, sondern eher Roman über einen Mann in einer Lebenskrise), hätte ich das Buch vielleicht nicht ganz so kritisch gesehen. Daher - und für das tolle Cover und den Klappentext - noch zwei Sterne. Es handelt sich dabei jedoch um eines der wenigen Bücher, das ich vorzeitig abgebrochen hätte, hätte ich es nicht in einer Leserunde gelesen.

Mein Tipp
Auf jeden Fall die ersten zwei, drei Seiten anlesen. Wem die gefallen, wird das Buch vielleicht mehr zu schätzen wissen als ich.