Rezension

Jugendbuch mit viel Potential

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit -

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit
von Silke Schellhammer

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich ist die fünfzehnjährige Florentine, genannt Flo, alles andere als begeistert von Online-Rollenspielen. Doch als sie beim kleinen Bruder ihrer besten Freundin Paula einen Blick auf Askendor wirft, wird sie neugierig, denn es scheint, als könnte sie der Krieger Thosse von Baar tatsächlich sehen. Doch das ist einfach unmöglich, oder?
Der Klappentext machte mich neugierig und da ich sehr gerne Jugendfantasybücher lese, wurde ich hier gleich neugierig, zumal ich auch ein wenig an Erebos von Ursula Poznanski denken musste.
Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht, denn der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Allerdings merkt man schon schnell, dass sich dieses Buch definitiv an die jüngere Zielgruppe richtet, denn permanent tauchen in Kursivschrift die Gedanken der Protagonistin auf, die zwar frech und lustig, mir persönlich aber irgendwann einfach zu viel des Guten waren. Auch sprachlich liest es sich wirklich so, als würden sich Teenager unterhalten. Klar, es ist auch ein Jugendbuch und genau das erhält man hier auch.
Für mich hat es hier einfach auch viel zu lange gedauert, bis die angeteaserten Ereignisse des Klappentextes wirklich stattfanden. Bis dahin bekommt man aber von Askendor immer nur kleine Momente mit. Dafür erfährt man allerhand aus dem Leben der Protagonistin Flo. Diese hat ständig Probleme mit ihrer Helikopter Mum und ihr Dad taucht nur hin und wieder am Rande auf. Ansonsten ist sie ein recht typischer Teenager mit allem was dazu gehört.
Die Spannung blieb hier auf jeden Fall hinter meinen Erwartungen, denn ich hatte mir eine Fantasy Geschichte erhofft, mit viel Spannung und Tempo. Das gab es zwar zwischendurch hin und wieder, aber nicht so, wie ich anhand des Klappentextes vermutete.
Das Worldbuilding hatte ganz viel Potential, man switcht hier so ein bisschen zwischen unserer Gegenwart und der Welt Askendors hin und her. Wobei ich mir auch hier genauere Beschreibungen der Fantasywelt gewünscht hätte. Insgesamt konnte ich mir diese Welt aber vorstellen.
Protagonistin Flo ist ein typischer Teenager, mit Alltagssorgen, die sich aber in Grenzen halten. Die Konflikte mit ihrer Mutter sind eher harmlos, Mama möchte mehr als Flo, ist überbesorgt und behütet ihre fünfzehnjährige noch über alle Maßen. Ich mochte sie sehr gerne, sie ist frech und doch loyal und aufgeschlossen, auf jeden Fall sehr sympathisch. Genauso wie ihre Freunde, nebst Thosse von Baar, die alle miteinander sehr gut charakterisiert worden.
Mein Fazit: Askendor ist ein Buch, das sich absolut an die jüngere Zielgruppe wendet, seien es die Alltagssorgen eines Teenagers oder auch die Freundschaften, in diesem Falle bin ich hier definitiv raus. Nichtsdestotrotz hat mich der Klappentext hier ein wenig fehlgeleitet und meine Erwartungen in eine andere Richtung gedrängt. Ein solides Jugendbuch, das für gute Unterhaltung sorgt.