Rezension

Italienische Krimikomödie

Verbrechen auf Italienisch - Marco Malvaldi

Verbrechen auf Italienisch
von Marco Malvaldi

Bewertet mit 4 Sternen

Ein unterhaltsames Krimi-Verwirrspiel, das weniger durch Spannung, sondern mehr durch einen liebevoll ironischen Blick auf das Leben der Italiener besticht.

Nachdem der Autor Giacomo Mancini aus dem Urlaub zurückkehrt findet er sein Haus ausgeraubt vor. Was ihn am härtesten trifft, ist der Verlust seines Laptops, auf dem sein neues Buch gespeichert ist. Leider gibt es davon weder einen Ausdruck, noch eine Sicherungskopie. Wie es das Schicksal so will, vergessen die Diebe ausgerechnet diesen Computer im Diebesfahrzeug, das sie kurz vorher auch gestohlen hatten. Als Leonardo, der rechtmäßige Besitzer des Autos, dieses zurückbekommt, findet er darin den Laptop und den darauf vorhandenen Roman.
Zufällig ist Leonardo Computerspezialist und man meint als Leser zu wissen, wie die Handlung weitergeht.

Doch da täuscht man sich, denn im Verlauf der Handlung mischen die Einbrecher, die Ehefrau des Autors, eine ehrgeizige Polizistin und noch einige andere Personen kräftig mit. Das Ergebnis ist eine Krimikomödie, die zu einem unterhaltsamen Verwirrspiel wird.

Anfangs haben mich die schnellen Sprünge zwischen den vielen Personen etwas verwirrt. Zum Glück gibt es auf den ersten Seiten ein Personenregister, welches mit originellen und witzigen Kurzbeschreibungen bei mir für den nötigen Durchblick gesorgt hat.

Kunstvoll verwebt der Autor die einzelnen Handlungsstränge und Personen miteinander. Dabei erfährt man einiges über die italienische Lebens-, Arbeits- und Denkweise, die mit einem Augenzwinkern geschildert werden.

An drei Stellen findet man Ausschnitte aus dem Roman, welcher dem Autor gestohlen wurde. Diese zeigen die sprachliche Gewandtheit Malvaldis und beschäftigen sich mit Gedanken zur Lösung mathematischer Probleme. Sie sind ein ganz anderes Kaliber als eine Krimikomödie. Für meinen Geschmack waren diese Ausschnitte jedoch zu lang und haben die Handlung ausgebremst.

Mit viel Humor wird die Geschichte erzählt und ich musste beim Lesen öfters schmunzeln. Am Ende gelingt dem Autor ein harmonischer Abschluss, der in einigen Fällen überraschende Formen annimmt.