Rezension

Italien, Kunst und das Leben

Das Fenster zur Welt -

Das Fenster zur Welt
von Sarah Winman

Bewertet mit 3.5 Sternen

«Das Fenster zu Welt» erzählt ausschweifend über die Zeitspanne von 1944 bis 1979 von Schicksal, Liebe, Freundschaft, Kunst und Familie. Als sich der 24-jährige britische Soldat Ulysses und die 60-jährige Kunsthistorikerin Evelyn das erste Mal in Italien begegnen, herrscht Krieg und Evelyn möchte ihre Kunst bewahren. Ulysses kehrt nach Endland zurück, doch sie werden sich wiedersehen. .
Manchmal fehlte es mir an stimmungsvollen Bildern. Stattdessen dominieren Dialoge den Roman, oft in kurzen, einfachen Sätzen, wenig inspirierend oder poetisch. Auch die Figuren wirkten überwiegend austauschbar und es fehlte an glaubwürdigen Feinheiten, weshalb es nicht so authentisch (italienisch) war, wie ich gehofft hatte, wobei es auch viele schöne und vor allem lustige Details gibt. Nach etwa einem Viertel des Buches verlässt Ulysses London und reist nach Florenz, gemeinsam mit der Tochter seine großen Liebe Peg und dem alten Dress und dem Papagei Claude. Dress und Claude haben besonders oft für humorvolle Momente gesorgt und generell wird der Roman mit dem kleinen Roadtrip mit Betsy dynamischer und interessanter. „Zwei Männer - einer in Bermudas-, ein Mädchen und ein Papagei. Da hat man was zu erzählen." Es hat sich also gelohnt, dranzubleiben, denn es wird besser und insgesamt habe ich, trotz zäher Passagen und angemerkter Kritikpunkte, das Buch auch gern gelesen. Besonders wegen der humorvollen Details und der entspannten Sogkraft der Geschichte.