Rezension

Irgendwie fad und etwas ermüdend

Sweet Lies. In gefährlicher Gesellschaft
von Lili Peloquin

Bewertet mit 2 Sternen

Als ihre Mutter erneut heiratet, gehören die Schwestern Alice und Charlie plötzlich zur High Society. Extravagante Partys, kostspielige Kleider, Hauspersonal und Privatstrände bilden nun ihren Alltag. Doch hinter der teuren Fassade verbirgt sich ein dunkles Familiengeheimnis.

Alice kann es noch gar nicht richtig fassen. Von einem Tag auf den anderen hatte sich ihre Mutter in Richard verliebt und ihn auch sofort geheiratet. Der neue Stiefvater ist furchtbar reich. Plötzlich gehört die stille, introvertierte Alice zur High Society. Während sich ihre Schwester Charlie sofort wohl fühlt, neue Freunde findet und Strandpartys feiert, beobachtet Alice ihre Umgebung sehr genau. Stück für Stück deckt sie die Familiengeheimnisse auf.

Richards erste Frau starb durch eine Krankheit im Bett. Kurze Zeit später nahm sich seine Tochter Camilla das Leben. Alice meint den Geist der hasserfüllten Camilla im Haus zu spüren. Sie fühlt sich verfolgt und beobachtet.

Die Geschichte folgt einem „roten Faden“. Charlie lebt sich in der Welt der Reichen und Schönen gut ein. Sie bemerkt recht bald, dass hinter jeder glänzenden Fassade ein dunkles Geheimnis versteckt ist. Auch Alice wachsamer Beobachtung entgeht dies nicht. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, das dunkle Geheimnis der eigenen Familie zu lüften. Je tiefer sie nachforscht, umso mysteriöser werden die Ergebnisse. Alice wird immer paranoider und fühlt sich schließlich durch gemeine Intrigen der toten Camilla verfolgt. Die Geschichte weist an einigen Stellen unnötige Längen auf. Dadurch wird sie langweilig. Das Drama mit dem Ränke schmiedenden Geist von Camilla finde ich etwas aufgesetzt. Ohne diese Spannungszugabe wäre die Story nachvollziehbarer gewesen. Camillas Geist tritt auch nicht wirklich in Erscheinung, sondern das ganze spielt sich nur im Kopf von Alice ab. Das Buch lässt sich nur schwer einordnen. Für einen Thriller ist die Geschichte nicht spannend genug, für eine Lovestory gibt es zu viel Familiendrama, für eine Mysteriestory ist der Spuk viel zu konstruiert. Ich habe mich etwas mühsam durch die Kapitel gekämpft und kann sagen, dass die Story bei mir keinen tiefbleibenden Eindruck hinterlassen hat. Grundsätzlich finde ich die Idee hinter der Geschichte nicht schlecht, aber der Leser bleibt nach einigen Ungereimtheiten, Schwächen und Lücken in der Story etwas ratlos zurück.