Rezension

Intrigen im antiken Rom

Venuswurf - Tanja Kinkel

Venuswurf
von Tanja Kinkel

Bewertet mit 3 Sternen

Tertia, eine kleinwüchsige junge Frau, wird von ihren Eltern in die Sklaverei verkauft. In Rom angekommen nimmt sie den Namen Andromeda an. In einer Garküche mit angeschlossenem Bordell wird sie zur Unterhalterin ausgebildet. In dieser Funktion landet sie schließlich in dem Haushalt von Vipsania Julilla, einer Enkelin von Kaiser Augustus.

Schnell ist sie tief in den Intrigen der reichen Julilla verwickelt und entwickelt selbst ein Talent dafür, Verbindungen zu knüpfen um zu überleben.

Der Schreibstil hat mir wie immer bei Tanja Kinkel gut gefallen. Alles ist flüssig und gut erklärt. Man erhält sehr viele Details über das Leben in Rom im Jahre 7 n.Ch. Das war alles wirklich interessant und gut recherchiert. Schwierig habe ich manchmal die vielen Namen (da z.B. Ovid von verschiedenen Personen unterschiedlich angesprochen wird) und Familienzusammenhänge empfunden.

Am Anfang und Ende passierte jeweils sehr viel (zum Teil ja auch über einen mehrmonatigen Zeitraum), dies wurde aber in relativ wenigen Seiten schnell erzählt. Der Mittelteil mit den ganzen Intrigen war dafür stellenweise etwas langatmig, weil sehr ausführlich. Die Doppeldeutigkeiten an vielen Stellen haben zusätzlich beim Lesen vollste Konzentration erfordert.

Julilla fand ich zu schwach gezeichnet. Andromeda war durchaus sympathisch aber auch mit ihr bin ich leider nicht wirklich warm geworden.

Ein interessantes Buch, aber leider – rein subjektiv – eines der schwächeren.