Rezension

Interessanter Ansatz, aber für mich nur wenig hilfreich

Stachliger Glaube - Jörg Berger

Stachliger Glaube
von Jörg Berger

Bewertet mit 3 Sternen

Wenn man sich als Mensch in einer Situation oder einer zwischenmenschlichen Beziehung unwohl fühlt, schützt man sich oft unbewusst durch Abwehrmechanismen. Diese bezeichnet der Autor dieses Buches Jörg Berger als sogenannte ,,Stacheln", die uns nicht nur von unseren Mitmenschen, sondern oft auch von Gott entfernen, obwohl wir das gar nicht wollen.
Für mich ist dies das erste Buch aus der ,,Stachel-Reihe", mit dem ich mich beschäftigt habe. Den Ansatz, menschliche Abwehrmechanismen als Stacheln zu bezeichnen, finde ich sehr interessant und auch passend. Wie bei einem Igel, der sich mit seinen Stacheln schützt, befinden auch wir uns manchmal in Verteidigungsstellung.
Die einzelnen Glaubensstacheln werden gut und anschaulich erklärt. Man merkt sofort, ob man selbst davon betroffen ist. Auch die vielen Beispiele, von denen man aber leider nicht erfährt, ob sie ausgedacht oder wirklich passiert sind, tragen zur besseren Verständlichkeit des Problems bei. Man erfährt so auch, wie die Abwehr ganz konkret im Leben eines Menschen aussehen kann und welche Auswirkungen diese womöglich auf den eigenen und auf den Glauben anderer Christen hat.
Mich persönlich lässt das Buch etwas zwiegespalten zurück. Obwohl ich mich mich auch in einigen Kapitel wiedergefunden habe, bin ich doch etwas ratlos zurück geblieben. Das Problem wird zwar immer anschaulich dargestellt, aber die genannten Hilfestellungen waren bei jedem Stachel recht ähnlich und ich hatte den Eindruck, dass der Autor sich nur wiederholt. So konnte ich für mich leider nicht so viel mitnehmen, wie ich es mir erhofft habe.
Insgesamt ist ,,Stachliger Glaube" ein interessanter Buch, indem man mit seinen eigenen Schwächen konfrontiert und sich teilweise erst bewusst wird, wo man Schwierigkeiten hat. Leider haben mir Konzepte und Hilfestellungen gefehlt, die ich in meinem Alltag auch gut umsetzen kann. Dennoch empfehle ich das Buch hier gerne weiter.